In Zürich herrschte wieder Hollywood-Stimmung. Während 11 Tagen zeigte das 21. Zurich Film Festival wieder neue Filmperlen aus aller Welt. Filmfans konnten sich auch auf ein enormes Staraufgebot freuen. Amanda Seyfried, Dakota Johnson, Colin Farrell, Benedict Cumberbatch, Russell Crowe waren unter anderem angekündigt. Das Festival war mit 135 000 Zuschauern sehr gut besucht und bot den zahlreichen Filmfans einige Highlights. Diese zeigen wir in diesem Artikel auf.

Ein neues Führungsteam
Die grosse Veränderung passierte hinter den Kulissen. Nachdem die NZZ das Festival abgegeben hat, übernahm im Juli 2025 eine neue Trägerschaft das ZFF. Der ehemalige Artistic Director Christian Jungen, die ehemalige ZFF-Co-Programmleiterin und Leiterin des Industrie-Programms Reta Guetg, Unternehmer und Moderator Max Loong, der langjährige Präsident Felix E. Müller und Finanzfachmann Marek Skreta führen nun das Haus. Jungen ist nun Festival Director, Guetg Vice Festival Director. Zudem übernahm Doris Fiala die Präsidentschaft des Verwaltungsrats. Sie ist Unternehmerin und Politikerin. Von 2007 bis 2023 war sie Nationalrätin.
Ein neues Team bringt auch frischen Wind in die Organisation, ein Ziel hat uns Christian Jungen am Green Carpet verraten: «Wir wollen ein internationales Netzwerk mit Festivals auf anderen Kontinenten aufbauen. Dadurch können wir zusammenarbeiten, den Wissensstand teilen und somit noch besser an grosse Namen und Premieren gelangen. Das wird uns dann auch hoffentlich beim Sponsoring helfen. Gerade dann, wenn Entscheidungen nicht in der Schweiz, sondern in New York oder Dubai getroffen werden.» Weltenbürger Max Loong, der in den letzten Jahren am ZFF zahlreiche Veranstaltungen moderiert hatte, in Los Angeles lebt und eine Hotelanlage in Bali führt, ergänzt: «Ich möchte das ZFF gerne international noch besser positionieren. Bilder, wie die von Dakota Johnson auf der Kongresshaustreppe mit dem Zürichsee im Hintergrund, gehen um die Welt. Wir wollen nicht nur das ZFF promoten, sondern auch Zürich und die Schweiz als Standort.»
Insgesamt zeigte das Festival 114 Filme aus 49 Ländern. Darunter 21 Weltpremieren und 16 Europapremieren. Wie jedes Jahr standen im Wettbewerb ausschliesslich Erst-, Zweit- oder Drittarbeiten junger Regisseurinnen und Regisseure im Fokus. Die Besucherzahlen lagen bei rund 135’000 Menschen, etwas unter dem Rekordniveau des Vorjahres (140 000), aber deutlich über dem Durchschnitt vergangener Jahre.

Diese Stars besuchten das 21. Zurich Film Festival
Wie im letzten Jahr hat der eine oder andere Star aus Hollywood und Europa das ZFF besucht. Niemand geringeres als Fifty Shades of Grey-Star Dakota Johnson eröffnete das Festival. Sie stellte nicht nur ihre neue Komödie Splitsville vor, sondern erhielt auch den Golden Eye Award überreicht. Über diese Auszeichnungen konnten sich auch Marvel-Star Benedict Cumberbatch (The Thing with Feathers), The Crown-Star Claire Foy (H is for Hawk) oder Narcos-Star Wagner Moura (The Secret Agent) freuen. Alexander Skarsgard stellte die kommende A24-Dramedy Pillion vor und Dylan O’ Brien promotete mit James Sweeney den Sundance Film Festival-Publikumssieger Twinless. Russel Crowe, den viele aus Blockbustern wie Gladiator oder Master and Commander kennen, wurde mit dem Lifetime Achievement-Award geehrt. In Nuremberg, den er am ZFF präsentierte, spielt er den Nazi-Reichskanzler Hermann Göring. Die Stardichte am 21. Zürich Film Festival konnte sich durchaus sehen lassen. Anders als in den letzten Jahren haben es alle nach Zürich geschafft und sind auf dem Green Carpet aufgetreten.

#SaveDemocracy, ZFF für Kinder und etwas fürs Gehör
Eine besondere Rolle spielte der Hashtag SaveDemocracy. In Zeiten wachsender Spannungen, autoritärer Bewegungen und Rückschritte in der Gewaltenteilung positioniert sich das Festival klar. Filme dieser Sektion zeigen, wie fragil demokratische Systeme sind, wie leicht Mitbestimmung verloren gehen kann und wie wichtig Wachsamkeit bleibt. Gezeigt wurden in dieser Sektion u.a. Andy Serkis Animationsfilm-Remake Animal Farm oder die Dramen Dossier 137 und Mr. Nobody Against Putin. Mit ZFF für Kinder lockte das ZFF die Jüngsten ins Kino. Filme wie Alles voller Monster, Der Prank, Das geheime Stockwerk oder die Neuverfilmung von Michael Endes Momo sorgten für lachende Gesichter. In der Sektion Sounds wurde die Verbindung von Film und Musik gefeiert. Zu den gezeigten Werken gehörten etwa James McAvoys Regiedebut California Schemin‘ oder Mona Fastvolds neues Drama-Musical The Testament of Ann Lee mit Amanda Seyfried.
Welche Filme haben am 21. Zurich Film Festival 2025 abgeräumt?
Wie alle Jahre wieder standen auch dieses Jahr die Wettbewerbe im Zentrum. Der Sinn des ZFF ist es ja schliesslich, neue Filmautorinnen und -autoren zu entdecken. Die Award Night am 4. Oktober bildete den krönenden Abschluss des 21. Zurich Film Festival 2025. Folgende Produktionen wurden dabei ausgezeichnet:
Spielfilm-Wettbewerb
Father von Tereza Nvotová
Besondere Erwähnungen
Des preuves d’amour (Love Letters) von Alice Douard
Left-Handed Girl von Shih-Ching Tsou
Dokumentarfilm-Wettbewerb
I Love you, I Leave you von Moris Freiburghaus
Besondere Erwähnungen
The Ground Beneath Our Feet von Yrsa Roca Fannberg
Life After Siham von Namir Abdel Messeeh
ZFF für Kinder Jurypreis
Der Prank von Benjamin Heisenberg
ZFF für Kinder Publikumspreis
Der Prank von Benjamin Heisenberg
Publikumspreis (Audience Award)
I Love you, I Leave you von Moris Freiburghaus
Filmpreis der Zürcher Kirchen
Life After Siham von Namir Abdel Messeeh
Beste internationale Filmmusik
Mikal Grigorowitsch
Die Ehrengäste des 21. Zurich Film Festival 2025
Golden Eye Awards
Benedict Cumberbatch
Claire Foy
Dakota Johnson
Wagner Moura
Lifetime Achievement Award
Russell Crowe
Golden Icon Award
Colin Farrell
A Tribute To … Award
Noah Baumbach
Career Achievement Awards
Hildur Guðnadóttir
Anne Walser
Game Changer Award
Tom Quinn
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