Ab heute läuft Fly Me to the Moon (auch als To the Moon bekannt) mit Scarlett Johansson und Channing Tatum in den Kinos. Die Komödie spielt vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse der Apollo 11-Mondlandung. Doch taugt die Sixtie-Komödie von Regisseur Greg Berlanti etwas? Wir haben für euch die Pressevorführung besucht…
Marketing meets Mondlandung
Florida, 1969: Die USA und die Sowjetunion liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die berühmte Mondlandung. Allerdings hat die Bevölkerung der Vereinigten Staaten den Glauben an die NASA und ihre Astronauten verloren. Ausserdem lastet das Unglück der Apollo 1 mit drei Toten auf den Schultern aller Beteiligten. Der Ruf der NASA muss aufpoliert werden. Der Geheimdienstler Moe Berkus (Woody Harrelson) engagiert dazu niemand geringeres als Kelly Jones (Scarlett Johansson). Jones ist Marketingfachfrau und scheut sich nicht davor, auch zu unkonventionellen Mitteln zu greifen. So zerrt sie anstelle von NASA-Mitarbeiter einfach Schauspieler vor die Kameras für Interviews oder blockiert Arbeitsplätze für Fotoshootings. Zudem holt sie Sponsoren wie Omega oder einen Frühstücksflocken-Hersteller an Bord. Sehr zum Missfallen von Cole Davis, dem Leiter der Apollo 11-Mission.
Durch Kellys Marketingkampagnen gewinnt die NASA jedoch an Popularität. Cole und Kelly kommen sich trotz Coles mangelnder Begeisterung für das NASA-Marketing näher. Als Kelly die Übertragung der Mondlandung vorschlägt, ist nicht nur Berkus, sondern auch Präsident Nixon begeistert. Mit einer mitgeführten TV-Kamera soll das Jahrhundertereignis in Bild und Ton festgehalten werden. Doch die Regierung will dieses Medienecho um keinen Preis gefährden und greift zu einer sehr skrupellosen Lösung: Die Mondlandung soll parallel in einem Hangar der NASA inszeniert werden. Nun soll Kelly mit ihrem Team heimlich ein solches Studio samt Kulisse aufbauen – was ihr sehr widerstrebt. Wie wird sie sich entscheiden? Wird sie ihre Beziehung zu Cole opfern und weiter über Leichen gehen? Und welche Rolle spielt die schwarze Katze, die Cole das Leben schwer macht?
Die Hintergründe von Fly Me to the Moon
Obwohl die Handlung des Films fiktiv ist, haben sich einige Ereignisse der Apollo 11-Mission tatsächlich abgespielt. Seit ihrer Gründung 1958 hat die NASA beeindruckende Erfolge erzielt, aber auch zahlreiche Herausforderungen bewältigt. Der Wettlauf ins All während des Kalten Krieges setzte die NASA unter Druck, nachdem die Sowjetunion 1961 Juri Gagarin ins All geschickt hatte. Präsident Kennedy versprach, noch vor Ende des Jahrzehnts einen Menschen auf den Mond zu bringen. Der Bau der Saturn-V-Rakete stellte enorme technologische Herausforderungen dar. Der tragische Apollo-1-Unfall 1967, bei dem drei Astronauten starben, führte zu umfassenden Sicherheitsüberprüfungen. Nach den erfolgreichen Mondlandungen schrumpfte das Budget der NASA erheblich, was viele geplante Missionen beeinträchtigte und langfristige Projekte erschwerte. So gab es umfangreiche Marketingkampagnen, um dieses Ereignis. Die bekannte Schweizer Uhrenmarke Omega war tatsächlich in die Apollo 11-Mission involviert. So kam das Modell Omega Speedmaster Professional zum Einsatz und war Teil jeder Astronauten-Ausrüstung.
Scarlett Johansson stellt Channing Tatum in den (Mond)Schatten
Besonders hervorzuheben ist das Zusammenspiel von Scarlett Johansson und Channing Tatum. Ihre hitzigen Wortgefechte sind ein Highlight des Films. Black Widow-Darstellerin Johannson beweist ausserdem ihr komödiantisches Talent. Gerade dann, wenn es darum geht, über Leichen zu gehen, um ans Ziel zu kommen. Ihre Figur ist daher auch eine Ironie auf die damalige oberflächliche Marketing- und PR-Industrie. Aber nicht nur deshalb macht sich Johannson gut in Fly Me to the Moon. Ihr Gesicht, verbunden mit Make-up und Frisur, passt einfach perfekt in die 60er-Jahre. Es ist nicht das erste Mal, dass sie in einem historischen Film dabei ist und dabei einfach umwerfend aussieht. So war sie als Janet Leigh in Hitchcock zu sehen, wo sie das berühmt Duschopfer Marion Crane perfekt verkörpert. Dahingegen verblasst Channing Tatums Cole mit seiner rationalen Art.
Mein Fazit zu Fly Me to the Moon
Der Streifen bietet sehr schöne Momente und ist durchgehend lustig inszeniert. Dazu zählen die Wortgefechte und Woody Harrelsons Auftritte als durchtriebener Agent. Auch die Art und Weise, wie der sehr extrovertierte Regisseur der Fake-Mondlandung seine Darsteller herumscheucht, ist köstlich anzusehen. Was eher negativ auffällt, ist die Tatsache, dass der Streifen ein Mischmasch aus Komödie, Drama und Verschwörungstheorien ist. So wird die eher traurige Vergangenheit von Kelly und Cole zwar angesprochen, aber nicht weiter ausgeführt. Da kratzt Fly Me to the Moon leider ein bisschen an der Oberfläche. Das gilt auch für die Fake-Mondlandung, die bei vielen als Verschwörungstheorie gilt. Gerade bei einer Komödie hätte ich mir gewünscht, dass Verschwörungstheoretiker ein bisschen mehr Fett wegkriegen. Jedoch sind die Anspielungen auf die Schwurbler ganz nett. So wird mehrmals davon gesprochen, dass Stanley Kubrick die Fake-Landung doch inszenieren könnte. Tatsächlich wurde der The Shining-Regisseur über die Jahre damit in Verbindung gebracht.
Hat Fly Me to the Moon eine Post-Credit-Szene?
Nein, der Film weist keine derartige Szene auf. Der Abspann ist auch nicht speziell gestaltet. Da die Geschichte der beiden Hauptfiguren fiktiv ist, gibt es auch keine Hintergrundinfos dazu. Ein Warten im Kinosaal lohnt sich daher nicht.
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