Ron, Harry und Hermine aus Harry Potter

Nichts für Muggel: Diese 7 Harry Potter-Fantheorien sollten alle Potterheads kennen

Die Welt rund um Harry Potter und seine Abenteuer umfasst dank sieben Büchern und acht Filmen eine gewaltige Anzahl an Charakteren, Hintergrundgeschichten und Mythen. Hinzu gekommen ist zudem die Geschichte aus den Phantastische Tierwesen-Filmen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich Potterheads im Laufe der Jahre viele Fantheorien haben einfallen lassen. Einige davon sind abstrus, beinhalten logische Fehler oder sind kaum nennenswert. Andere wiederum haben durchaus eine Daseinsberechtigung. Deshalb folgen hier meine persönlichen sieben Favoriten der Harry Potter-Fantheorien. Wohlgemerkt, es handelt sich hierbei um Theorien und keine davon wurde offiziell als wahr bestätigt.

Spoilerwarnung: Die folgenden Fantheorien enthalten Spoiler zu den Filmen und Büchern der Harry Potter-Reihe

Hogwarts ist laut Harry Potter-Fantheorien nur eine Einbildung

Beginnen wird mit einer der wohl bekanntesten Theorien zur magischen Welt von Harry Potter: Harry bildet sich die gesamte magische Welt nur ein. Gemäss dieser Fantheorie ist der junge Harry der leibliche Sohn von Vernon und Petunia Dursley. Aufgrund einer psychischen Erkrankung, oder aber wegen den ständigen Auseinandersetzungen mit seiner Familie, entwickelt er in jungen Jahren bereits Wahnvorstellungen in grossem Ausmass. So stellt er sich seine magischen Abenteuer, Hogwarts und seine neuen Freunde nur vor.

Tatsächlich verbringt Harry Potter seine gesamte Kindheit im Schrank unter der Treppe. Dieser Kampf gegen seine Eltern, oder aber gegen seine schizophrenen Züge, personifiziert Harry in der Form des dunklen Lords Voldemort. Alternativ kursiert eine ähnliche Version dieser Theorie. Diese besagt, dass Harry Potter aufgrund seiner Wahnvorstellungen und Schizophrenie in eine psychische Anstalt gebracht wird. In seinem verklärten Geist reimt sich der Junge nun seine angeblichen Abenteuer zusammen und verwandelt das Pflegepersonal der Einrichtung in seine Gefährten.

Harry Potter
Bildet sich Harry alles nur ein? | Bild: WarnerBros. / Wizarding World

Die Dursleys machen Bekanntschaft mit einem Horkrux

Bleiben wir bei den Dursleys, wir Potterheads kennen alle deren bösartige und hinterhältige Natur. Erklärt wird diese mit den Charaktereigenschaften von Vernon und Petunia. Letztere hat aufgrund ihrer familiären Vergangenheit mit Harrys Mutter Lily einen Grund mehr, den Jungen zu hassen. Doch was wäre, wenn die Dursleys einen ganz anderen Grund hätten, Harry das Leben im Ligusterweg zur Hölle zu machen?

Aus dem letzten Band Harry Potter und die Heiligtümer des Todes wissen wir, dass die sogenannten Horkruxe einen gefährlichen und zerstörerischen Einfluss auf den Geist von Menschen haben können. Ron bekommt diese Kraft zu spüren, als er das Medaillon von Slytherin, in dem ein Teil von Voldemorts Seele gefangen ist, um den Hals trägt. Auch Ginny Weasley macht bereits im zweiten Schuljahr Harrys mit einem Horkrux Bekanntschaft und ändert drastisch ihr Verhalten. Diese Theorie besagt nun, dass die Dursleys normalerweise freundliche und zuvorkommende Menschen sind. Da sich mit dem Seelensplitter Voldemorts in Harrys Körper aber stets ein schwarzmagischer Horkrux in ihrem Haus befindet, werden sie unausstehlich und machen Harry das Leben schwer.

Ron Weasley ist ein zeitreisender Albus Dumbledore

Die nächste Theorie ist gemeinhin bekannt und stösst im Internet meist auf grossen Zuspruch. Auf den ersten Blick wirkt es unmöglich, trotzdem gibt es eine geringe Möglichkeit, dass Ron Weasley und Albus Dumbledore ein und dieselbe Person sind. Diese abstrus wirkende Theorie stützt sich stark auf einige Sätze innerhalb des ersten Buches Harry Potter und der Stein der Weisen. Beide Personen, Ron und Dumbledore, werden darin als «gross, schlaksig und mit grosser Nase» beschrieben.

Sehr früh erfährt der Leser des Buches zudem, dass Dumbledore an seinem linken Bein eine Narbe hat, die angeblich exakt das Londoner U-Bahn-Netz darstellt. Welches von Rons Beinen wird in Harry Potter und der Gefangene von Askaban wohl von Sirius Black in Hundegestalt zerfetzt? Genau, das linke. Ausserdem behaupten sowohl Ron, wie auch Dumbledore von sich selbst, die Süssigkeit «Bertie Botts Bohnen» zu lieben, Albus habe sie seinerseits stets als Kind gegessen. Aber zu dieser Zeit, als Albus Dumbledore jung war, hat es die magische Süssigkeit noch gar nicht gegeben.

Ron aus Harry Potter
Ist Ron in Wahrheit Albus Dumbledore? | Bild: WarnerBros. / Wizarding World

Harry Potter ist mittlerweile unsterblich

Jetzt wird es ein wenig kompliziert, diese Theorie besagt nämlich, dass Harry Potter nach Ende seiner Abenteuer in Hogwarts unsterblich geworden ist. Warum? Nun, diese These gründet auf der Wahrsagung von Professor Trelawney bezüglich dem Schicksal von Harry und Voldemort. In ihrer Vorhersage sagt sie, dass beide nur durch die Hand des jeweils anderen sterben können und dass keiner leben kann, so lange der andere lebt. Der zweite Teil der Wahrsagung ist leicht zu verstehen und bewahrheitet sich am Ende des letzten Buches. Trotzdem, gemäss des ersten Teils der Vorhersage kann Harry Potter nur durch die Hand von Voldemort sterben. Da der dunkle Lord nach der Schlacht von Hogwarts gefallen ist und keiner seiner Horkrux mehr existiert, gibt es daher auch niemanden mehr, durch dessen Hand Harry sterben könnte. Damit bekommt sein Beiname «Der Junge, der lebt», eine ganz neue Bedeutung.

Krummbein ist eigentlich Harrys Kater

Die nächste Theorie stützt sich auf den Begebenheiten aus dem dritten Teil Harry Potter und der Gefangene von Askaban. Darin erhält Hermine ihren Kater Krummbein. Gemäss der Aussage der alten Hexe in der Magischen Menagerie ist der Kater bereits seit vielen Jahren in ihrem Laden, doch niemand wollte ihn bisher haben. Dies hat seinen Ursprung im Aussehen und Verhalten Krummbeins; der alte Kater ist nicht gerade gut erzogen. Später bekommt er dennoch eine wichtige Rolle in Harrys Abenteuer.

Nicht nur versteht er sich gut mit Sirius Black, sondern macht auch immer wieder Jagd auf Krätze, der Animagus-Form von Peter Pettigrew. Woher kennt der Kater Sirius? Diese Fantheorie besagt, dass Krummbein ursprünglich der Kater der Potter-Familie war. Daher kennt er die Hundeform von Harrys Paten und hat, sollte er genügend intelligent sein, einen Grund, Peter Pettigrew zu jagen. Zeitlich ist dies eine durchaus plausible Theorie, wenn Harrys und Krummbeins Alter verglichen wird. Dass die Potters eine Katze gehabt haben, ist ebenfalls durch die Bücher bestätigt.

Ist Albus Dumbledore der Tod persönlich?

Jetzt wird es wirklich interessant. Die Märchen von Beedle dem Barden, insbesondere das Märchen der drei Brüder, nehmen im letzten Teil Harry Potter und die Heiligtümer des Todes eine zentrale Rolle ein. Schliesslich erzählt die Geschichte, wie die besagten Heiligtümer entstanden sind und wie sie ihren Weg in die Zaubererwelt gefunden haben. Drei Brüder namens Peverell begegneten dem Tod und dieser schenkte ihnen drei magische Gegenstände. Es sind dies der Elderstab, der Stein der Wiederauferstehung und der Unsichtbarkeits-Umhang.

Diese Theorie besagt nun, dass die drei Brüder auch in den Abenteuern von Harry Potter personifiziert werden. Laut der Fantheorie ist Lord Voldemort der erste Bruder, der dank des Elderstabs die ultimative Macht erreichen will. Severus Snape ist der zweite Bruder. Er verlor seine Liebe Lily und verliert schlussendlich dadurch, und natürlich durch einige weitere Geschehnisse, ebenfalls sein Leben. Der dritte und jüngste Bruder ist niemand geringerer als Harry selbst. Nicht nur besitzt er den Umhang, der unsichtbar macht. Sondern auch er stellt sich, ganz wie im Märchen beschrieben, mutig dem Tod entgegen.

Harry und Dumbledore aus Harry Potter
Albus Dumbledore oder der Tod? | Bild: WarnerBros. / Wizarding World

Eine wichtige Person fehlt aber noch: der Tod. Gemäss dieser Fantheorie kann niemand anderes der Tod sein als Albus Dumbledore. An einem gewissen Punkt in der Geschichte ist er nämlich im Besitz aller drei Heiligtümer des Todes. Zudem begrüsst er Harry, der in dieser Theorie den jüngsten Bruder darstellt, nach dessen Tod im Kings Cross Bahnhof; und zwar wie einen alten Freund.

Der Todesser Hagrid

Kommen wir zum Abschluss zu meiner persönlichen Lieblings-Theorie zu Harry Potter: Der gütige und nette Hagrid ist eigentlich ein böser Todesser. Unmöglich? Nein, denn während der gesamten Geschichte gibt es immer wieder Hinweise in diese Richtung. Fangen wir ganz am Anfang an: Hagrid rettete den jungen Harry aus den Trümmern seines Elternhauses und brachte ihn mit Hilfe eines fliegenden Motorrads in den Ligusterweg zu seinen Verwandten. Wir wissen, dass Hagrid als Wildhüter die meiste Zeit in Hogwarts verbringt. Trotzdem war er unglaublich schnell in Godrics Hollow bei Harry, obwohl er durch seinen früher Schulabgang Magie wie das Apparieren niemals gelernt hat. Wusste Hagrid also, was in dieser Nacht passieren würde?

Im ersten Band Harry Potter und der Stein der Weisen gibt es noch viele weitere Faktoren, die auf die böse Seite Hagrids hindeuten. Der Halbriese ist derjenige, der Harry Potter aus den Klauen der Dursleys befreit, als er den Jungen auf der Insel im Meer abholt. Doch wie ist Hagrid dort hin gekommen? Apparieren kommt bekanntermassen nicht in Frage und für Transportmittel wie Besen oder Thestrale ist der Halbriese laut eigener Aussage zu schwer. Auf Harrys Frage hin, wie er denn nun auf die Insel gekommen ist, antwortet Hagrid mit verschwörerischem Zwinkern: «geflogen». Tatsache ist aber, dass nur die engsten Vertrauten von Lord Voldemort diese Magie des besenlosen Fliegens beherrschen.

Hagrid
Ist Hagrid ein Todesser? | Bild: WarnerBros. / Wizarding World

Später kauft Hagrid Harry seine Schneeeule Hedwig. Ihre weisse Farbe ist schon von weitem zu erkennen und niemand anderes in Hogwarts scheint eine solche Eule zu besitzen. Wollte Hagrid dadurch die Kommunikation Harrys mit anderen Zauberern erschweren und die Eule für andere Todesser besser aufspürbar machen? Auch später in der Geschichte gibt Hagrids Verhalten immer wieder Anlass zu glauben, dass es sich bei ihm um einen Todesser handelt.

Laut diesen Harry Potter-Fantheorien treibt Hagrid ein doppeltes Spiel

In Harry Potter und der Feuerkelch hilft er tatkräftig dabei mit, dass Harry den besagten Feuerkelch erreicht und dadurch zu Lord Voldemort gelangt. Ausserdem wird er dabei gesehen, wie er in Hogsmeade mit Moody, zu dieser Zeit noch der Todesser Barty Crouch Jr, in einem Pub flüstert. Worüber unterhalten sich die beiden? Auch in Band 6, Harry Potter und der Halbblutprinz, scheint Hagrid über das Treiben der Todesser Bescheid zu wissen. Seine Hütte wird, kurz nachdem die Todesser Dumbledore getötet und das Schloss verlassen haben, in Brand gesteckt. Glücklicherweise befindet er sich gerade nicht dort. Doch ist dies wirklich Glück? Schliesslich ist es tief in der Nacht und Hagrid sollte daher in seiner Hütte sein und schlafen, doch er ist nirgends zu sehen.

Insgesamt basiert diese Fantheorie natürlich auf Verhaltensweisen und Sätzen Hagrids, die anders interpretiert werden als bisher. Nachweislich kannte Hagrid den dunklen Lord bereits seit seiner Schulzeit. Auch wenn diese Theorie natürlich spannend zu lesen und durchzudenken ist, wird sie kaum der Wahrheit entsprechen. Hagrid ist und bleibt halt ein naiver und trotteliger Charakter und vermutlich wird er nicht zur dunklen Seite gehören.