Machen wir uns nichts vor: Bei einigen Filmen weiss man bereits von Anfang an, dass man keine besonders gute Story erwarten darf. Da wird dann der Fokus viel stärker auf die Actionszenen oder das CGI (Computer Generated Imagery) gesetzt. Zu diesen Filmen darf sich auch Godzilla vs. Kong zählen. Seit Kurzem ist die neuste Monsterklopperei des Warner Bros-Monsterverse auf der Kinoleinwand und bei Sky Show zu sehen. Hat mich der Streifen überzeugt oder könnt ihr euch diesen Gang ins Kino sparen?
Die gefährliche Reise in die Hohlerde
Seit dem letzten Kampf zwischen den Monstertitanen ist viel passiert. Nach seinem Sieg über König Ghidora, dem dreiköpfigen Drachen, hat sich Godzilla in die Tiefen des Meeres zurückgezogen. Nun ist die Riesenechse der König der Monster. Auch der Riesenaffe Kong hat auf seiner Insel, Skull Island, einiges erlebt und seine Heimat gegen die Schädelkriecher verteidigt. Jetzt allerdings fristet er sein Dasein in Gefangenschaft der Menschen, die ihn in einer riesigen Kuppel einsperren und beobachten. Dem Affen missfällt das natürlich, doch er kann nichts gegen die Technik der Menschen ausrichten. Seine einzige Freundin in seinem gewaltigen Gefängnis ist das kleine Mädchen Jia. Sie stammt von Skull Island und ist die wahrscheinlich letzte Überlebende des dortigen Volkes. Mit ihr hat Kong eine ganz spezielle Verbindung. Das gehörlose Kind scheint mit dem Riesenaffen als einziger Mensch kommunizieren zu können. Deshalb ist sie für die Forschung an den Titanen sehr wichtig und befindet sich in der Obhut der Wissenschaftlerin Dr. Ilene Andrews.
Auch wenn seit einiger Zeit Frieden zwischen den Titanen und der Menschheit herrscht, hat diese den Kampf noch nicht aufgegeben. So erforscht das Unternehmen Apex Cybernetics die Monster und dadurch Wege, sie ein für alle Mal zur Strecke zu bringen. Dabei stossen sie mit Hilfe von Dr. Nathan Lind auf den Beweis für die Hohlerde-Theorie. Anscheinend stammen Godzilla, Kong und die restlichen Titanen aus dem Inneren unserer Erde. Da Apex Cybernetics unter der Führung von Walter Simmons davon ausgeht, sich bald gegen Godzilla verteidigen zu müssen, ruft das Unternehmen eine Expedition ins Leben. Zusammen mit Kong sollen Nathan Lind, Ilene Andrews und das Mädchen Jia in die Hohlerde vordringen. Dort soll sich eine uralte Macht befinden, die der Menschheit endgültig die Oberhand über die Monster garantieren soll.
Riesenechse gegen Monsteraffe gegen Menschheit
Also wird Kong kurzerhand auf ein Frachtschiff verladen, das sich auf den Weg in die Arktis macht. Dort befindet sich der nächste Zugang ins Innere der Erde. Doch Apex Cybernetics hat die Rechnung ohne Godzilla gemacht. Die Echse ist wütend und macht sofort Jagd auf Kong, um ein für allemal zu klären, wer der König der Monster ist. Nur knapp können die Menschen und Kong dem Angriff von Godzilla entkommen. Unter der Führung von Walter Simmons Tochter Maia dringt die Gruppe somit in die Hohlerde vor. Doch dort finden sie nicht das vor, was sie erhofft haben und ein erbitterter Kampf beginnt. Dieser betrifft bald nicht nur die kleine Expedition im Inneren der Erde, sondern greift auch auf die Oberfläche über. Godzilla und Kong liefern sich ihren Jahrtausende alten Kampf und legen so manche Gebäude in Schutt und Asche.
Zeitgleich arbeitet der Verschwörungstheoretiker Bernie im Verdeckten bei Apex Cybernetics. Er glaubt daran, dass das Unternehmen nur vorgibt, im Sinne der Menschheit die Titanen erforschen zu wollen. Durch seinen Podcast, indem er tagtäglich seine Ideen in die Welt hinaus sendet, lernt er Madison Russell kennen. Sie war beim Gefecht zwischen Godzilla und Ghidora dabei und glaubt Bernie. Deshalb machen sich die beiden, in Begleitung von Madisons Freund Josh, auf zu Apex Cybernetics. Der Unternehmensstützpunkt jedoch liegt nach einem Angriff Godzillas in Trümmer. Weshalb hat die Riesenechse ausgerechnet hier zugeschlagen? Wird das Monster von etwas – oder jemandem – provoziert? Nach und nach decken die drei die wahren Pläne von Walter Simmons auf und entdecken, was Apex Cybernetics in ihren Laboren zusammengebaut hat. Wer wird den Kampf gewinnen; Godzilla, Kong oder doch die Menschheit?
Monsterklopperei statt guter Story in Godzilla vs. Kong
Wie bereits erwähnt darf man von Godzilla vs. Kong keine ausgeklügelte, verschachtelte Story erwarten. Der Name ist Programm: Godzilla und Kong geben sich gegenseitig ordentlich auf die Mütze. Kong holt sich dafür eine uralte Waffe aus dem inneren der Erde. Woher er den Weg dorthin kennt und weshalb er die Waffe einzusetzen weiss, ist unklar. Bei Godzilla vs. Kong darf man sich tatsächlich keinerlei Gedanken zu den Hintergründen der Story machen, logische Fehler gibt es leider haufenweise. Wie bereits beim Vorgänger, Godzilla 2: King of the Monsters, spielt der Zufall den Protagonisten und demnach auch der Geschichte stets in die Karten. Dem entgegen stellen sich die CGI- und Actionszenen, die dafür gut gelungen sind. Die Monsterkämpfe machen Spass, hauptsächlich da fast ganz Hongkong in Schutt und Asche gelegt wird. Auch das CGI kann sich durchaus sehen lassen; Godzilla, Kong und die übrigen Monster sind gut gelungen und wirken einigermassen lebensecht.
Im Cast kehren einige Figuren zurück, die bereits in den Vorgängerfilmen zu sehen waren. Milly Bobby Brown ist erneut als Madison Russell dabei. Unterstützt wird sie von Julian Dennison in der Rolle ihres Freundes Josh. Dennison dürfte vielen von uns dank seiner Rolle als Mutanten-Teenager Rusty in Deadpool 2 bekannt sein. Des Weiteren spielen Alexander Skarsgård und Rebecca Hall wichtige Rollen in Godzilla vs. Kong, sie beide machen ihre Sache gut. Eiza González übernimmt die Rolle der Maia Simmons, sie war zuletzt an der Seite von Rosamunde Pike im tollen Film I Care a Lot zu sehen. Doch wie immer ordnet sich der Cast des Monsterverse-Streifens automatisch der Geschichte der Titanen unter. Die Hintergrundgeschichte von Kong und Godzilla wird in Godzilla vs. Kong weiter ausgebaut. Die eingeführte Theorie der Hohlerde, die bereits seit vielen Jahren im Internet kursiert, bietet dafür eine einigermassen gute Basis.
Godzilla vs. Kong wird futuristisch und macht sich dadurch unglaubwürdig
Wenig Story, viel Action; ist es also das, wofür wir uns Godzilla vs. Kong ansehen? Nicht ganz, denn der Film wartet zudem mit einer gehörigen Portion Science-Fiction auf. Teilweise fühlte ich mich eher wie in einem Star Wars-Streifen, als in einem Monsterfilm. Fliegende Gefährte, Drohnen und vollautomatisierte Labore sind nur einige der vielen Elemente, die viel eher in einem Science Fiction-Film anzutreffen sein sollten. Mit Godzilla vs. Kong hat die Geschichte rund um Godzilla, Kong und die Titanen nun also definitiv die Gegenwart verlassen. Mich persönlich hat dies gestört. Immerhin liesse sich eine solche Monsterklopperei auch ohne futuristischen Firlefanz erzählen.
Godzilla vs. Kong ist leider kein besonders gelungener Film. Fans des Monsterverse werden an diesem Streifen bestimmt ihre Freude haben, auch ich habe mich ab und zu unterhalten gefühlt. Doch hauptsächlich habe ich mich an den futuristischen Elementen und den Story-Lücken gestört. Positiv hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Geschichte in zwei unabhängige Teile aufgesplittet wird, was mir gut gefallen hat und dem Film immerhin ein wenig Dynamik verleiht. Für einen verregneten Abend ist Godzilla vs. Kong bestimmt nicht die schlechteste Wahl zum Streamen, den Gang ins Kino jedoch kann man sich getrost sparen.
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