Joker Folie à Deux: Der Trailer lässt auf einen visuellen Augenschmaus hoffen…

In dieser Woche erschien der erste Trailer von Joker: Folie à Deux. Das steigert die Vorfreude auf den zweiten Teil des düsteren DC-Films doch gleich einmal mehr. Der Trailer zeigt eine Vielzahl von visuell beeindruckenden Szenen, die sich von den düsteren Bildern des ersten Films schon mal ein bisschen unterscheiden. Was Arthur Fleck alias Joker und Harley Quinn erleben werden, gibts am 3. Oktober in den Kinos zu sehen. Doch was können wir aus dem Trailer eruieren?

Was sehen wir im Joker Folie à Deux-Trailer?

Im Trailer treffen wir erneut auf den von Joaquin Phoenix verkörperten Arthur Fleck. Dieser wurde nach dem Mord an Talkshowhost Murray und dem durch ihn verursachten Chaos in Gotham verhaftet. Zumindest, wenn man den Film so interpretiert. Im Trailer ist der Anarchist nun im Arkham Asylum eingesperrt und trifft dort auf Harley Quinn (Lady Gaga). Im weiteren Verlauf des Trailers hat Harley Quinn die glänzende Idee, auszubrechen und Gotham im Sturm zu erobern. «Lass uns hier verschwinden», flüstert sie Fleck zu. 

Dann sehen wir einen chaotischen Zusammenschnitt von Harley Quinn und Joker, die glitzernde Musiknummern aus verschiedenen Epochen aufführen, während sie in Gotham unsäglichen Schaden anrichten. Zudem sehen wir eine noch unbekannte Figur, die von Steve Coogan gespielt wird.  Er fordert Arthur auf, ihm mitzuteilen, was sich geändert habe. Dieser entgegnet nur, dass er nicht mehr alleine ist. Was es mit diesem Gespräch auf sich hat, ist nicht eindeutig. Könnte es sich um einen neuen Versuch handeln, den psychotischen Arthur zu therapieren? Der Trailer endet mit Harley, die ein Lippenstift-Lächeln auf die Glasscheibe malt, die sie von Joker trennt, und Joker, der sein eigenes Grinsen dazu setzt.

Gibt es eine ähnliche Erzählstruktur wie in Joker?

Bei Joker war besonders die Erzählweise des Films auffallend. Schliesslich bot sie einen grossen Spielraum für Interpretationen. Sind die Ereignisse so passiert oder hat sich Arthur Fleck vieles oder gar alles nur eingebildet und sitzt die ganze Zeit in der Irrenanstalt Arkham Asylum? Regisseur Todd Phillips nutzte dazu das Element eines unzuverlässigen Erzählers. Er selbst erzählte in Interviews, dass er die Interpretation dem Zuschauer überliesse und er den Film bewusst so aufgebaut habe. 
Und diese Erzählweise könnte auch bei der Fortsetzung wieder eingesetzt werden. Insbesondere bei den Musical-Szenen, die sich Joker und Harley nur vorstellen könnten. Das lassen zumindest die Szenen vom Trailer von Joker: Folie à Deux vermuten. So tanzen Arthur und Harley während einer Szene in einem Setting, welches mit seinem Look an La La Land erinnert. Dann gibt es einen Match Cut und sie tanzen auf einer ähnlichen Art und Weise auf der Strasse weiter.  Das könnte gut auf ein ähnliches Erzählverhalten wie beim ersten Teil hinweisen.

Ist Joker: Folie à Deux doch kein Musical?

Zunächst berichtete das Branchenmagazin Variety, dass es sich um ein Jukebox-Musical handelt. Damit definiert man ein Musical mit Liedern, die nicht eigens für das Stück geschrieben wurden. Somit können wir uns nicht auf eigens komponierte Songs, wie beispielsweise bei La La Land, In the Heights oder Into the Woods freuen. So sollen 15 Neuinterpretationen von bekannten Songs darin zu finden sein. Da Joker und Joker: Folie à Deux in den 80er-Jahren spielt, könnte es sich um Werke der 70er oder 60er handeln. Im Trailer ist bereits ein Cover von What the World Needs Now Is Love zu hören. Das Original stammt aus dem Jahr 1965 und wurde von Jackie DeShannon interpretiert. Allerdings stellte Regisseur Todd Phillips im Rahmen der diesjährigen CinemaCon klar, dass die Bezeichnung Musical nicht ganz stimme. Er bestätigte zwar, dass es im Film viele Gesangs- und Tanzeinlagen geben werde. Jedoch wären diese eher als Schlüsselelemente zu betrachten.

Was wir mit Sicherheit sagen können: Der Joker: Folie à Deux-Trailer verspricht einen feurigen Augenschmaus zu werden.  So sieht der Look des Films und die Farben ähnlich verschmutzt und düster aus wie beim ersten Teil. Dies dank der tollen Kameraführung und dem Color-Grading. Bereits zu Beginn von Joker waren die Farben noch hell gehalten, gegen Ende verwandelten sie sich wie die Atmosphäre des Films in lieblose, kalte und dunkle Farben. Und dazu kommt: Es wird blutig und brutal. Wie sein Vorgänger soll der neue Joker-Streifen in den USA ein R-Rating bekommen. Im deutschsprachigen Raum entspräche das einem FSK 18. Für Comicverfilmungen ist das eher selten. Joker erhielt in Deutschland schlussendlich eine Freigabe ab 16 Jahren. Zum Vergleich: Die Streifen, die den FSK 18-Stempel aufgedrückt bekommen haben, zählen Saw, Sin City, From Dusk Till Dawn oder Kill Bill: Volume 1. 

Was bedeutet der Titel Folie à Deux ?

Der Film trägt den französischen Untertitel Folie à Deux. Damit ist eine seltene induzierte wahnhafte Störung gemeint, die nur selten vorkommt. Zwei oder mehrere Menschen entwickeln eine gemeinsame Psychose, wobei nur eine der Personen tatsächlich erkrankt ist und die andere Person dominiert und mitreisst. In Bezug auf den Streifen steht das wohl für die Beziehung, die Arthur und Harley aufbauen. Ausserdem gibt es im Trailer von Joker: Folie à Deux einen Moment, wo Harley die Flucht ausspricht und Arthur überzeugen möchte. Wie wir es von Todd Phillips kennen, lässt er viel Interpretationsspielraum für die Zuschauer zu. Vielleicht ist damit auch etwas komplett anderes gemeint? Die Antwort gibt es ab dem 3. Oktober 2024, denn ab dann flackert Joker: Folie à Deux in den Kinos.