Jack Skellington aus Nightmare before Christmas von Tim Burton

Nightmare before Christmas – Wenn Halloween auf Weihnachten trifft

Morgen ist bereits der 24. Dezember und unser Whatthefilm-Adventskalender neigt sich leider dem Ende zu. Abgeschlossen sind wohl auch eure Vorbereitungen für Weihnachten. Die Geschenke sind gekauft, der Baum geschmückt und man freut sich aufs leckere Essen. Damit ihr am Vorabend noch ein bisschen auf andere Gedanken kommt und den Weihnachtsstress ein wenig vergesst, stellen wir euch heute den Stop-Motion-Film Nightmare before Christmas aus dem Jahre 1993 vor.

Das passiert in der verrückten Welt von Jack Skellington

Halloweentown ist eine schräge Stadt, in der allerlei gruselige Gestalten leben. Dazu zählen unter anderem Vampire, Hexen, Zombies, Geister und Monster sowie das elegant gekleidete Skelett Jack Skellington. Jack ist der «Kürbiskönig» der Stadt und für die Organisation des alljährlichen Halloween-Fests zuständig. Allerdings hat er dies satt und will gerne mehr aus seinem Leben machen. Als er im Wald spazieren geht, entdeckt er eine geheimnisvolle Tür, die ihn ins Weihnachtsland führt. Dort erfährt er vom Brauch und dem legendären Weihnachtsmann. Jack ist Feuer und Flamme für das Christfest und will ebenfalls in seiner Stadt Weihnachten feiern sowie den Menschenkindern Geschenke bringen.

Als er seinen Freunden von der Idee erzählt, sind diese sehr davon angetan und basteln freudig Geschenke – ganz auf ihre morbide Art und Weise. Zudem lässt Jack den Weihnachtsmann entführen und verspricht ihm, er könne ruhig Urlaub nehmen und ihm den Job überlassen. Durch ein Missverständnis landet Santa leider beim bösartigen Oogie Boogie, der ihn aus Spass foltert. So macht sich Jack auf den Weg, um den Kindern seine Geschenke, darunter abgetrennte Köpfe, Schlangen und verhexte Puppen mit rasiermesserscharfen Zähnen zu bringen. Einzig seine Angebetete Sally bleibt bei der Sache skeptisch, kann sie Jack aufhalten?

Sally und Jack aus Nightmare before Christmas
Das Flickenmädchen Sally und der verträumte Jack. | Bild: Walt Disney Studios Motion Pictures / Buena Vista International

Ein liebevoll gestaltetes «Grusical»

Wenn man diese Inhaltsangabe, ohne genaue Vorstellung des Films zu haben, lesen würde, denkt man sich sicherlich: «Wie ekelhaft und gruselig soll das denn aussehen?» Zum Glück handelt es sich aber bei Nightmare before Christmas um einen Trickfilm, der optisch und erzählerisch überzeugt. Dies, dank dem fabelhaften Set-Design. Während die Szenen, die in Halloweentown spielen, einen expressionistischen Film-Noir-Look haben, sind diejenigen in Weihnachtsland farbenfroh und sehen aus, als stammen sie aus einem Dr. Seuss-Kinderbuch. Ein paar Momente des Streifens werden mit schön choreografierten Musical-Einlagen aufgewertet. Allerdings sind die Songs in der Originalsprache besser gelungen als in der deutschen Synchronisation. Obwohl die Figuren teilweise düster aussehen, haben sie ihren Charme. Die Geschichte ist mit 73 Minuten für einen Kinofilm auch eher kurz gehalten. Das liegt möglicherweise an seiner Machart. Es handelt sich hier um einen Stop-Motion-Film.

Was ist ein Stop-Motion-Film?
Um einen Film mit dieser Technik herstellen zu können, werden Figuren, bestehend aus Draht und einer speziellen Knete, positioniert, fotografiert und dann immer ein Stückchen bewegt. Anschliessend setzt man die Bilder zusammen, spielt sie ab und ein Film entsteht. Je mehr Bilder, desto flüssiger sind die Bewegung der Figuren. Berühmte Filme, die mit dieser Technik realisiert wurden sind Wallace & Gromit, Chicken Run, Der fantastische Mr. Fox oder Isle of Dogs. Zudem wurden erste Stop-Motion-Effekte genutzt, um Monster in Streifen wie Jason und die Argonauten aus dem Jahre 1963 zum Leben zu erwecken.

Um Nightmare before Christmas realisieren zu können, arbeitete ein Team von rund 100 Animatoren während drei Jahren an den Einzelbildern. Um eine Minute Film herzustellen, wurde rund eine Woche gearbeitet. Tim Burton hat bei dem Film zwar nicht Regie geführt (das übernahm Henry Selick) aber seine Einflüsse sind als Produzent dennoch erkennbar. Burton schrieb zuerst die Geschichte in Gedichtform und wandelte sie danach in ein Drehbuch um. Er war es auch, der den Charakteren ihren einzigartigen Look gab und das Design jeder Figur selbst erarbeitete und zeichnete. Sie alle haben lange und dünne Körper sowie mandelförmige Gesichter mit grossen Augen. Diesen Style hat er dann auch bei späteren Produktionen wie Frankenweenie oder Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche eingesetzt. 

Unser Fazit zu Nightmare before Christmas 

Wer gerne einen etwas anderen Weihnachtsfilm sehen und sich dabei ein bisschen gruseln möchte, ist mit diesem Tim Burton-Werk gut bedient. Eine schöne Optik und tolle Gesangseinlagen, verpackt in eine kurze und witzige Story. Ihr findet diesen Animationsfilm zum Streamen auf Disney+. Andere Plattformen wie iTunes oder Google Play bieten den Film zum Kauf an.

Wer hingegen lieber eine lustige Komödie anschauen möchte, sieht sich lieber den Film an, den wir gestern empfohlen haben.