Diese Woche startete die lang erwartete 3. Staffel von The Bear: The King of Kitchen auf Disney+. Zumindest im deutschsprachigen Raum.. Die Dramedy von Christopher Storer ist vor allem in den USA sehr erfolgreich und bescherte den Machern bereits den einen oder anderen Award. Wir durften an der Pressekonferenz teilnehmen und alle zehn Folgen vorab sehen. Wie geht die Geschichte um das hitzköpfige Küchenteam weiter?
Du weisst nicht mehr, was in den letzten Staffeln passiert ist? In diesem Artikel findest du die Inhaltsangaben sowie unsere Meinung zu The Bear.
Hinweis: Um euch den Serienspass nicht zu verderben, haben wir euch hier die Handlung der 3. Staffel von The Bear nur grob zusammengefasst.
Carmys Team will nach den Sternen greifen…
Einen Tag nach der Eröffnung des Restaurants, den Carmy unfreiwillig im Kühlraum verbracht hat, bereitet sich das Team schon auf die nächsten Schichten vor. Carmy testet eifrig neue Menüs. Sein nächstes Ziel: ein Michelin-Stern. Dafür versucht er, seine Gäste mit neuen und innovativen Gerichten zu beeindrucken. Ausserdem gibt er das eingenommene Geld gleich wieder für teurere Zutaten aus, was seinem Onkel Jimmy missfällt. Schliesslich hat er viel Geld in «The Bear» investiert und möchte Gewinne sehen. Perfektionist Carmy will davon nichts wissen und treibt die Crew an. Jeden Tag sollen neue Gerichte ausprobiert und serviert werden. Wie soll da eine vernünftige Routine entstehen? Wir begleiten die Crew einen Monat lang bei ihrer stressigen Arbeit in einer Designerküche, die durch fehlerhafte Abläufe im Chaos zu versinken droht.
Carmy, der von den Geistern seiner Vergangenheit geplagt wird, lässt nicht mit sich reden. Damit stösst er nicht nur Ritchie, sondern auch Sydney vor den Kopf. Währenddessen erhält Sydney ein Angebot von einem anderen Sternekoch: Sie soll als Geschäftspartnerin in sein neu geplantes Haute-Cuisine-Restaurant einsteigen. Ein Angebot, das ihr auch Carmy gemacht hat. Sie kämpft mit ihren Gefühlen. Genau wie Carmy, die die Trennung von Claire noch nicht ganz überwunden hat. Natalie, die die Verwaltung von «The Bear» übernommen hat, hat neben der Buchhaltung noch ganz andere Sorgen. Ihr Geburtstermin rückt immer näher.Als sich dann auch noch die renommierte Chicago Tribune für eine Restaurantkritik ankündigt, wird es in der Küche noch hektischer…
Staffel 3 von The Bear kocht leider auf halber Flamme
Einerseits kann man sagen, dass die neue Staffel von The Bear sehr stark in alten Wunden bohrt. So gibt es viele Rückblenden zu einzelnen Charakteren. So erfährt man zum Beispiel, wie die Köchin Tina in die eher dysfunktionale Crew gekommen ist. Eine Episode lüftet das Geheimnis mit einer Handlung, die aktueller nicht sein könnte. Allerdings hätte ich mir etwas mehr Screentime für Ritchie gewünscht. So lernt er den neuen Partner seiner Ex-Frau kennen und verbringt Zeit mit seiner Tochter. Ausserdem lernen wir den langen Weg von Carmy näher kennen. Wie er zu dem harten Kämpfer wurde und was er alles durchmachen musste. Wie er unter den Fittichen der gutmütigen Andrea Terry (Olivia Colman) und des tyrannischen David Fields (Joel McHale) sein Handwerk lernte. Kurzum: Rückblenden dominieren die 3. Staffel von The Bear. Schade, hier hätte ich gerne mehr vom neuen Restaurant gesehen.
Andererseits hat sich der Look der Serie stark verändert. Während die ersten beiden Staffeln noch von unruhigen Kameraeinstellungen strotzen, kommen die neuen Folgen eher nüchtern daher. Dafür sind sie umso stilvoller und vor allem ruhiger. Bei stressigen Szenen gibt es allerdings sehr schnelle Schnitte, die die Hektik vermitteln. Ausserdem besteht die Serie fast nur noch aus Nahaufnahmen und Ultra-Close-Ups. Schade, gerade in der ersten Staffel bestand die Folge 7 aus einer 18-minütigen langen Einstellung, auch Plansequenz genannt. Warum gibt es dieses Mal keine derartigen Experimente? Vermutlich wollten die Filmemacher auch die Kameraführung dem neuen Setting anpassen. Schliesslich spielt sich vieles in der neuen Küche ab, die nun einem Haute-Cuisine-Restaurant entspricht. Man hätte aber auch beim ursprünglichen Konzept bleiben können – das hat diese Hektik ja auch perfekt vermittelt.
Auf die richtige Chemie kommts an
Eine der grössten Stärken der Serie ist die Harmonie zwischen den Charakteren. Auch wenn jeder seine Macken hat und sich gegenseitig nervt. Am Ende vertragen sich alle und zaubern tolle Menüs auf den Tisch. Aber was macht diese Chemie aus? Auf der Pressekonferenz zum Staffelstart in den USA fragte ein Journalist, wie diese Chemie entstanden sei und wie sich das auf die Dreharbeiten zur 3. Staffel von The Bear ausgewirkt habe.
Ritchie-Darsteller Ebon Moss-Bachrach meinte dazu: Ja, diese Chemie macht es natürlich viel besser. Für mich fühlt sich der Arbeitsplatz sehr sicher und herzlich an. Und wenn man sich auf diese Weise unterstützt und ich mich umsorgt fühle, bin ich auch bereit, tiefer in mich hineinzugehen, persönliche Dinge zu teilen und Risiken einzugehen. Und ich denke, dass dadurch eine viel dynamischere Geschichte erzählt werden kann. Und ich glaube, ich spreche für alle hier und wahrscheinlich auch für einen Grossteil unserer Crew: Ich glaube, an unserem Set hat jeder seine eigene Meinung und jeder fühlt sich berechtigt zu sagen, was er fühlt. Dies, um mitzuarbeiten und etwas beizutragen. Und das macht es zu einem wirklich aufregenden Ort, um eine Fernsehsendung zu machen.
Mein Fazit zu The Bear Staffel 3
Wie die Vergangenheit gezeigt hat, gibt es bei Franchises immer einen Film in der Reihe, der zwar notwendig ist, aber ein bisschen vor sich hin dümpelt. So scheint mir die Handlung der 3. Staffel von The Bear zu sein: Wichtige Themen wie der Michelin-Stern oder die Kritik der Chicago Tribune werden angesprochen, aber nicht zu Ende geführt. Das Ende der Staffel ist also offen, was sie von den beiden anderen Staffeln unterscheidet. Ausserdem gibt es unzählige Rückblenden, die zwar spannend sind, aber müssen es wirklich so viele sein? Ich habe auch diesen schmutzigen Look vermisst, der in den vorherigen Staffeln sehr präsent war. Mit dieser eher «sauberen» Kameraführung haben sich die Macher keinen Gefallen getan. Umso mehr freue ich mich auf die vierte Staffel von The Bear. Wann sie erscheinen wird, steht noch nicht fest. Da es derzeit weder Streiks noch Pandemien gibt, wäre eine Veröffentlichung im Sommer 2025 durchaus denkbar.
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