Die Netflixserie Das Damengambit (Originaltitel The Queen’s Gambit) hat seit der Veröffentlichung im Oktober Rekorde gebrochen: Innerhalb eines Monates wurde die Serie auf über 62 Millionen Accounts angesehen und ist somit die meistgesehene Miniserie auf Netflix. Dank der Serie ist die Nachfrage nach Schach gestiegen. Die Suchanfragen nach dem königlichen Spiel haben sich innerhalb kürzester Zeit verdoppelt.
Spoilerwarnung: Dieser Artikel enthält Spoiler zur Serie. Das Fazit ist jedoch spoilerfrei gehalten.
Den Trailer könnt ihr hier ansehen:
Darum geht es beim Damengambit
Die 7-teilige Serie erzählt die Geschichte von Elizabeth Harmon (gespielt von Anya Taylor-Joy) auf ihrem Weg zu Ruhm und Ehre als professionelle Schachspielerin. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Buch von Walter Tevis und spielt in den 60er Jahren, hauptsächlich in den USA. Dabei greift die Serie diverse verschiedene Themen wie zum Beispiel Sucht, Abhängigkeit, Freundschaft und Familie sowie den Kalten Krieg auf.
Nach dem Tod ihrer Mutter wird Beth in einem Waisenhaus untergebracht, wo sie – mit der Hilfe vom Hauswart Mr. Shaibel (gespielt von Bill Camp) – ihre ungewöhnliche Begabung für Schach entdeckt. Mithilfe von Drogen, die in den 60ern mehr oder weniger frei erhältlich waren, bringt sie sich auf einem imaginären Spielbrett Schach bei und wird täglich besser.
Nachdem Beth von einem scheinbar klischeehaften amerikanischen Ehepaar adoptiert wurde, dauert es nicht lange, bis sie an Schachwettkämpfen teilnimmt und Partie nach Partie gewinnt. Ihre Abhängigkeit von Alkohol und Drogen droht ihr jedoch zum Verhängnis zu werden.
Die Figuren in der Serie
Beim Damengambit sind die Nebencharaktere extrem gut ausgearbeitet – der Fokus bleibt nie zu lange auf Beth liegen. In jeder Folge wird jeweils eine andere Nebenfigur ins Licht gerückt und wir lernen diese näher kennen.
Nach der Adoption von Beth erfahren wir zum Beispiel immer mehr über Alma Wheatley (gespielt von Marielle Heller), Beth’s Adoptivmutter und deren Eheprobleme. Und auch Beth erkennt erst nach und nach die Probleme, mit denen Alma zu kämpfen hat. Die Geschichte wird also sehr neutral erzählt und ermöglicht es den Zuschauern so, sich selber eine Meinung zu bilden und sich individuell mit den einzelnen Figuren zu identifizieren.
Tadellose Umsetzung
Die Umsetzung der Serie überzeugt in allen Aspekten. Die Kulissen sind hübsch gestaltet und die Figuren wurden mit erstklassigen Darstellern besetzt.
Damit sich keine Fehler bei den Schachpartien einschleichen, wurde zudem Garry Kasparov, der ehemalige Schachweltmeister, als Berater hinzugezogen. Es wurden also keine Mühen gescheut, die Serie so detailliert wie möglich zu gestalten. Und das Ergebnis lässt sich sehen.
Mein Fazit zum Damengambit
Wer Das Damengambit noch nicht gesehen hat, sollte sich die Serie definitiv ansehen. Nur schon aufgrund der hohen Produktionsqualität und den beeindruckenden 60er Jahre-Kulissen ist die Serie sehenswert. Auch wenn die Geschichte vor über 50 Jahren spielt lassen sich viele aktuelle Themen finden, wie zum Beispiel persönliche Freiheit und Auflehnung gegen Autoritätsfiguren.
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