Wer sich gerne ein bisschen schocken lässt, kann sich mal Stepfather auf Netflix anschauen. Bei diesem Streifen handelt es sich um ein Remake des gleichnamigen Horrorfilms The Stepfather aus dem Jahre 1987. Wer aber einen Stiefvater hat und zu ihm ein schlechtes Verhältnis pflegt, liest besser nicht weiter.
Die Story von Stepfather
Die frisch geschiedene Susan lernt im Supermarkt David kennen. Sie findet ihn dank seines Charmes und seiner eleganten Art auf Anhieb sympathisch und so zieht er schon bald bei ihr ein. David hat vor ein paar Jahren seine Familie bei einem schlimmen Autounfall verloren. Susan hat bereits drei Kinder, darunter Michael, der soeben aus einer harten Militärschule nach Hause kehren durfte.
Obwohl er David zuerst sympathisch findet, kommt ihm sein künftiger Stiefvater irgendwie komisch vor. So ist David beispielsweise sehr schnell gereizt oder verhält sich gegenüber den Kindern von Susan sogar grob und leicht aggressiv. Durch kleine Details schöpft Michael einen grausamen Verdacht, doch niemand scheint auf ihn zu hören. Selbst seine Freundin Kelly glaubt ihm kein Wort. Bis es zu spät ist. Wer ist David wirklich und was heckt er aus?
Der bessere Secret Obsession
Der Film ist von der technischen Machart her ein Psychothriller mit Horror-Elementen. Die Schockmomente wurden mit spannender Musik und Jump-Scares herausgearbeitet. Der Look sieht ziemlich düster aus, die Kameraarbeit unterstreicht das Unheimliche des Antagonists perfekt.
Was allerdings schade ist, dass Davids Leben und somit sein Geheimnis schon am Anfang des Films verraten wird. Somit gibt es keinen Plot Twist, sondern dem Zuschauer bleibt nichts anderes übrig als zuzuschauen und mit den Protagonisten mitzufühlen. Dies ist aber so auch beabsichtigt.
Ein ähnliches Gerüst sowie Thema und Motiv bietet auch der im letzten Jahr erschienene Film Secret Obsession. Dieser ist aber dank seiner unglücklichen Storyline und plumper Aufmachung extrem vorhersehbar. Da kommt Stepfather schon besser rüber und ist wesentlich spannender. Das liegt natürlich auch daran, dass für diesen Film andere Mittel zur Verfügung standen.
Die Schauspieler machen einen guten Job
Hauptdarsteller Dylan Walsh verkörpert den mysteriösen David auf eine sehr furchterregende Art und Weise. Obwohl der Zuschauer bereits am Anfang weiss, was mit diesem Typen los ist, spielt ihn Walsh so, dass man, als sein potentielles Opfer, ihm niemals auf die Spur kommen könnte.
Auch Michael-Darsteller Penn Badgley liefert eine schöne Arbeit ab. Der Schauspieler ist auch aus der Psycho-Serie You – Du wirst mich lieben bekannt. Als Zuschauer empfindet man Mitleid, so ist er doch der einzige der schnallt was der Familie da bevorsteht.
Und da wäre noch Amber Heard, die zurzeit eher für ihre bereits geschiedene Skandal-Ehe mit Johnny Depp für Schlagzeilen sorgt, als mit neuen Kinofilmen. Sie spielt Michaels Freundin und liefert einen soliden Job ab. Obwohl sie an manchen Stellen zu dick aufträgt und ihrem Freund nach eindeutigen Beweisen noch immer nicht glauben will, sondern stattdessen nur ihre eigenen Ziele im Kopf hat.
Fazit zu Stepfather
Obwohl Stepfather niemals an einen Psychothriller wie Fight Club oder Shutter Island herankommt, hat er dennoch eine solide Story, die den Zuschauer packt. Die Jump-Scares sind sinnvoll und sparsam eingesetzt und erzielen ihre Wirkung. Schade finde ich nur, dass man dieses Remake nicht mit einer anderen Storyline versehen hat und so der Zuschauer bereits am Anfang erfährt um was es genau geht. Was die Geschichte hingegen spannend macht, ist die Tatsache, dass sich ein ähnlicher Fall in den USA zugetragen hat.
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