Der neue Film Murder Mystery mit Adam Sandler und Jennifer Aniston schaffte ein perfektes Startwochenende: knapp 30,9 Millionen Aufrufe konnte der Streifen innerhalb von nur drei Tagen auf Netflix verzeichnen. Sehen wir uns an, ob der Film trotz Adam Sandler einen gemütlichen Film-Abend wert ist.
Ehepaar unter Mordverdacht
Nick ist Streifenpolizist und schon zum dritten Mal durch die Prüfung für den Posten des Detective gefallen. Dies hält ihn aber nicht davon ab, seine Frau bezüglich seines Postens und seines Gehalts zu belügen. Als seine Frau Audrey an ihrem 15. Hochzeitstag den Sinn ihrer Beziehung in Frage zu stellen beginnt, rettet sich Nick mit einer Notlüge und muss nun zusammen mit seiner Gattin eine Reise nach Europa antreten.
Der sparsame Polizist bucht für die beiden eine Busreise, die schlussendlich von seiner Frau kurzerhand durch den Aufenthalt auf der Yacht eines gealterten Milliardärs ausgetauscht wird. So finden sich die beiden Amerikaner zwischen schwerreichen Europäern wieder, die allesamt miteinander verwandt oder anderweitig verbunden sind. Unter den Gästen der Yacht befinden sich die zukünftige Gattin des Milliardärs, sowie sein verstossener Sohn und sein rachsüchtiger Neffe. Alle Gäste scheinen tiefgehende Probleme miteinander zu haben und die Situation wird noch angespannter, als der Milliardär eine Änderung in seinem Testament bekannt gibt. Als dann am ersten Abend gleich zwei Morde verübt werden, geraten Nick und Audrey ins Visier der Polizei von Monaco.
Passable Story und trotz Sandler einigermassen guter Humor
Die Geschichte könnte tatsächlich einem Kriminalroman entsprungen sein: Zwei Unbeteiligte werden Zeugen eines Mordes und geraten selber unter Mordverdacht. Auch wenn diese Story keinen erwähnenswerten Tiefgang besitzt, lädt sie trotzdem zum Mitraten ein. Die Suche nach dem Mörder oder der Mörderin ist recht spannend gemacht und der Zuschauer stellt unweigerlich selber Mutmassungen an. Trotz dieser Spannung ist Murder Mystery aber kein reiner Kriminalfilm, aber auch keine reine Komödie.
Der Humor ist ähnlich dem, wie man ihn aus anderen Filmen mit Adam Sandler kennt. Glücklicherweise halten sich die Pointen diesmal aber meist oberhalb der Gürtellinie auf und so hat mich der Film bezüglich des Humors gut unterhalten. Für mich waren auch die kleinen Anekdoten zum Genre des Krimis und einigen konkreten Kriminalfilmen und -romanen ein Pluspunkt.
Während mir die Figuren und deren Besetzungen gut gefallen haben, ist Murder Mystery nicht nur Krimikomödie, sondern auch Adam Sandler. Sandler selbst stellt den Polizisten Nick wie die meisten seiner anderen Rollen dar: Leicht tollpatschig und nur in wenigen Fällen wirklich witzig. Trotzdem ist mir bei seiner Darstellung zumindest nichts besonders negativ aufgefallen und andere Schauspieler wie Luke Evans und Jennifer Aniston werten den Film wiederum auf.
Geeignet für einen gemütlichen Netflix-Abend
Wie erwähnt schaffte Murder Mystery auf Netflix, gemessen an den Aufrufszahlen, ein tolles Startwochenende. Glücklicherweise lief dieser Film gleich zu Beginn über den Streaming-Dienst. Ich denke nicht, dass er im Kino auch nur annähernd den gleichen Zuspruch bekommen hätte. Ich gehe davon aus, dass die Starbesetzung mit Adam Sandler, Jennifer Aniston und Co. ein massgeblicher Faktor für seinen anfänglichen Erfolg gewesen ist.
Dennoch lässt sich auch über den Film selbst Gutes sagen: Die Geschichte ist nicht besonders fordernd, aber trotzdem gut konstruiert und spannend und insgesamt kommt Murder Mystery visuell sehr schön rüber. Für einen Film mit Adam Sandler hatte ich mit Blick auf seine vergangenen Projekte einen schlechteren Streifen erwartet – Adam, es geht doch!
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