Violent Night: Wenn der brutale Weihnachtsmann gegen Gauner kämpft

Morgen zünden wir alle die zweite Kerze auf dem Adventskranz an. Auch unser heutiger Tipp zum 2. Advent hats in sich. In Violent Night erleben wir David Harbour als prügelnder Weihnachtsmann. Dabei handelt es sich um ein Action-Komödie mit Horror-Elementen, die stark an Stirb Langsam erinnert. Der Film erschien vor knapp einem Jahr in den Kinos und sorgte für ordentlich Furore. Kann er das Publikum überzeugen?

Santa gegen Scrooge

Der Weihnachtsmann trägt wie jedes Jahr die Geschenke für die Kinder aus. Doch offenbar hat die junge Generation den Glauben an ihn verloren. Zudem haben sie keine Interesse mehr an klassischen Geschenken, sondern wollen nur noch Bargeld, Handys oder Fernseher. Das ist ein Grund für ihn, sich mit seinem Ruhestand auseinanderzusetzen.

Gleichzeitig findet im verschneiten Greenwich die Weihnachtsfeier der reichen Familie Lightstone statt. Gemeinsam mit anderen schrulligen Familienmitgliedern nehmen auch das zerstrittene Ehepaar Jason und Linda mit ihrer Tochter Trudy daran teil. Die von der Matriarchin Gertrude angeführte Familie ist nicht gerade für Harmonie bekannt und schnell kommt es zu Sticheleien und Streitigkeiten. Diese werden jäh unterbrochen, als eine Gangstertruppe, angeführt von Jimmy Martinez, die Kontrolle über das Grundstück an sich reisst und die Familie als Geiseln gefangen nimmt. Ihr Ziel: An die 300 Millionen Dollar zu gelangen, welche die Familie im hauseigenen Tresor als Schwarzgeld versteckt hält. Dazu ist «Scrooge», wie Martinez auch genannt wird, jedes Mittel recht. Nur Trudy schafft es noch gerade rechtzeitig, sich zu verstecken.

Währenddessen landet der Weihnachtsmann nichts ahnend auf dem Dach der Lightstones und will eigentlich nur in Ruhe seine Geschenke verteilen. Doch daraus wird nichts. Scrooges Schergen entdecken Santa und greifen an. Obwohl er sich verteidigen kann, sitzt er dennoch auf dem Anwesen fest. Während des Gefechts sind seine Rentiere samt Schlitten davongeflogen. In Trudy findet er eine Verbündete und beginnt, einen Gangster nach dem anderen aus dem Weg zu räumen. Schliesslich war er vor über 1000 Jahren als blutrünstiger Wikinger Nicomund der Rote bekannt und kann auf viel Kampferfahrung zurückgreifen…

Die brutale Mischung aus Stirb Langsam und Kevin – Allein zu Haus

Wem die Handlung bekannt vorkommt, liegt genau richtig. Santa kämpft in einer typischen Einzelkämpfer-gegen-Terroristen-Manier, die stark an Storys wie Air Force One, White House Down oder eben Stirb Langsam erinnert. Bei letzterem ist die Ähnlichkeit frappant, da der Heiligabend im Zentrum steht und der Klassiker mit Bruce Willis für viele Fans als Weihnachtsfilm gilt. Aber auch Freunde von Kevin – Allein zu Haus können sich freuen. So gibt es eine Szene, in der Trudy selbst versucht, die Einbrecher aufzuhalten. So baut sie kreative Fallen, die denen von Kevin sehr ähneln. Nur, dass sie in Violent Night nicht gerade harmlos sind. Das hat einen guten Grund.

Regisseur Tommy Wirkola liess sich von dem Klassiker inspirieren und erwähnte gegenüber dem Magazin CBR: «Als Kind habe ich diesen Film geliebt, aber wenn man älter wird, denkt man sich, dass diese Einbrecher doch sterben würden, wenn er diese Dinge mit ihnen anstellt.»  Daher stellten die Filmemacher diese Fallen und schauten, was sie mit einem Menschen machen würden. Das Resultat ist deutlich zu sehen. Ein weiteres Highlight ist die Einbindung von zahlreichen Weihnachtselementen. So werden unter anderem Lichterketten, Zuckerstangen, Christbaumschmuck oder der Weihnachtsstrumpf zum Mordinstrument. Die haben auch wirklich alles mit eingepackt, was die Festtage zu bieten haben.

David Harbour ist eine Wucht

Hauptdarsteller David Harbour trägt Violent Night als kämpferischer und leicht zynischer Weihnachtsmann. Ganz im Stile von John Wick prügelt er sich durch den Film. Vielen Serien-Fans ist er wohl als Kleinstadt-Polizeichef Jim Hopper aus Stranger Things ein Begriff. Zuletzt war er auch in der Horrorkomödie We Have a Ghost von Netflix oder in Gran Turismo zu sehen. Mit John Leguizamo (John Wick, The Menu) als Scrooge bekommt er einen würdigen Gegenspieler. Ein weiterer bekannter Name versteckt sich ebenfalls im Cast. Beverly D’Angelo spielt das Familienoberhaupt Gertrude Lightstone. In einer ähnlichen Situation befand sie sich bereits als Ellen Griswold in Schöne Bescherung. Auch damals musste sie sich die Weihnachtsfeier vermiesen lassen. Eine witzige Parallele, die sich die Filmemacher da einfallen liessen.

Wann kommt Violent Night 2?

Der Actionfilm spielte bei einem Budget von 20 Millionen Dollar immerhin stolze 76 Millionen Dollar ein. Bereits im Dezember 2022 gab es erste Aussagen von Produzentin Kelly McCormick, dass schon bald eine Fortsetzung folgen könnte. Im Januar 2023 bestätigte Regisseur Wirkola das und die Arbeiten an Violent Night 2 hätten begonnen. Das Drehbuchautoren-Team soll gemäss Collider ebenfalls zurückgekehrt sein. Doch dann sorgte im Mai 2023 der Hollywood-Streik dafür, dass sämtliche Produktionen gestoppt wurden. Da der Streik nun vorbei ist, wird David Harbour sicher zuerst noch andere Projekte wie Stranger Things: Staffel 5 drehen. Wann Violent Night 2 dann endlich gedreht und im Kino zu sehen ist, steht daher noch in den Sternen.

Mein Fazit zu Violent Night

Tommy Wirkolas neuester Film Violent Night ist eine gute Alternative für die ewig süsslichen Weihnachtsfilme, die uns beispielsweise Super RTL jedes Jahr vorsetzt. Sicher spricht er aufgrund seiner Machart, der derben Sprache und den Splatter-Effekten nicht jeden an. Mich erinnerte er ein bisschen an Mad Heidi. Die Macher dieses Films haben bereits gezeigt, dass man mit klassischen Figuren und Traditionen ein tolles Action-Spektakel fabrizieren kann. Zudem versteht es Tommy Wirkola sein Handwerk. So hat er beispielsweise Hänsel & Gretel: Hexenjäger aus dem Jahr 2013 realisiert. Zudem ist John Wick- und Bullet Train-Regisseur David Leitch als Produzent mit an Bord. Ihr findet Violent Night zum Streamen auf Sky Show oder zum Mieten auf Apple TV+ oder im Amazon Store.