Seit dem 24. Juni und zirka nach vier Jahren dürfen wir uns endlich wieder über Rowan Atkinson in einer neuen komödiantischen Rolle freuen. In Man vs Bee erleben wir den einstigen Mr. Bean-Star als verzweifelten Haussitter. Inszeniert vom Regisseur David Kerr, der auch den letzten Johnny English-Film realisierte, zeichnet sich Rowan Atkinson neben seiner Hauptrolle zusammen mit Drehbuchautor William Davies (u.a. die Johnny English-Filmreihe) für die Idee zur Miniserie verantwortlich. Unser Gastautor Sandro Biener wollte die Serie unbedingt sehen und hat sich extra ein Netflix-Abo für einen Monat besorgt. Doch hat es sich für ihn gelohnt?
David gegen Goliath
Die Serie handelt vom Familienvater Trevor Bingley, der als Neueinsteiger in der Haussitter-Branche als kurzfristiger Ersatz für ein hochtechnisiertes und luxuriöses Haus engagiert wird. Viel zu schnell werden ihm dabei von den versnobten Hausbesitzern Nina und Christian Kolstad-Bergenbatten die wichtigsten Hinweise und Funktionen zum Haus erläutert und auf das entsprechende Handbuch verwiesen. Nachdem sie ihn über die wertvollen Gegenstände, darunter Kunstwerke und ein teures Jaguar-Auto informiert haben, fahren die beiden in den Urlaub. Hundedame Cupcake, die eine ungewöhnliche Ernährung benötigt, bleibt ebenfalls zu Hause.
Der mit der Technik sichtbar überforderte Trevor beginnt das Haus zu erkunden – und ist dabei nicht der einzige. Eine heimtückische Biene hat ihren Weg in die Villa ebenfalls gefunden. Dies passt Trevor gar nicht und er liefert sich fortan einen Kampf mit dem ungebetenen Gast. Das ungleiche Duell zwischen dem schusseligen Trevor und der schlauen Biene bekommen nicht nur das Mobiliar, sondern auch die Polizei und der Gärtner zu spüren. So entstehen am Ende Fettnäpfchen, mit denen sich Trevor in ein immer größeres Chaos verstrickt und er schliesslich vor Gericht landet – Dabei wollte er eigentlich doch nur seine Tochter glücklich machen…
Ist Man vs Bee besser als Mr. Bean?
Die Miniserie bietet jedenfalls kurzweilige Unterhaltung mit einem familienfreundlichen Humor, der ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnitten wurde. Dabei wird der Fokus auch in allen denkbaren Facetten auf Rowan Atkinson gerichtet. Sämtliche Nebendarsteller sind somit nur Wegbereiter, um den Hauptdarsteller komödiantisch glänzen zu lassen. Bei der Serie werden dann vor allem Fans der Serie Mr. Bean und der Filmreihe Johnny English komödiantisch bestens bedient. Mit jeder Menge Slapstick, aber auch humorvollen Momenten, die sich innerhalb der laut gedachten Dialoge der Hauptfigur entwickeln.
Allerdings kann ich es trotzdem nicht direkt als ein Mr. Bean-Comeback betrachten. Es gibt durchaus bzgl. der Ungeschicktheit und Mimik sowie dem grundsätzlichen Konzept Ähnlichkeit zur britischen Kultserie. Trotzdem erscheint mir Trevor weitaus menschlicher und um eine ganze Ecke intelligenter als Mr. Bean. Das macht aber am Ende keinen Unterschied, denn man kann auch mit dieser Serie viel Spass haben.
Durch die kurze Laufzeit ist die Comedyserie zudem schnell durchgeschaut und man wünscht sich weitere Folgen oder Serien mit Rowan Atkinson. Auch der Umstand, dass es im Grunde nur eine Biene ist, die durch die dadurch ausgelösten Missgeschicke und irrwitzigen Situationen für reichlich Chaos sorgt, macht die Serie nicht langweilig. Die Macher haben nämlich genügend kreative Einfälle, um auch das Umfeld wie beispielsweise den Hund der Hausbesitzer mit einzubeziehen oder mit einem Einbruch eine weitere kleine Nebengeschichte mit einzuspinnen. Das sorgt schliesslich für eine Menge Abwechslung, bei der aber nie der Hauptfokus aus dem Blickfeld gerät – Das alles beherrschende Thema bleibt immer noch diese lästige Biene, die Trevors Leben zur Hölle macht.
Dürftige VFX und Vorhersehbarkeit dämpfen die Serie
So technisch versiert wie allerdings das Haus ausgestattet ist, scheint man bei der Animation der Biene nicht gewesen zu sein. Selbstverständlich ist es vollkommen logisch, dass man dieses Tier nur als Computeranimation in Man vs Bee einsetzen kann. Trotzdem sollte die modernste Technik aus meiner Sicht schon noch ein bisschen bessere Ergebnisse abliefern. Der Fokus wird schliesslich auch ständig auf dieses Insekt gelenkt und da wirkt es dann oftmals auch etwas cartoonhaft, wenn Nahaufnahmen des kleinen Tierchens gezeigt werden. Das könnte natürlich durchaus so beabsichtigt gewesen sein, fällt dem geübten Auge aber dennoch auf.
Ein anderer Punkt, der durchaus kritisch betrachtet werden kann, ist die Vorhersehbarkeit der Serie, denn all die möglichen Stolperfallen, die Trevor schliesslich im Kampf mit der Biene zum Verhängnis werden, sind auch zu Beginn bereits durch entsprechende Dialoge für den Zuschauer klar gekennzeichnet. Darüber hinaus kann die Produktion dann für keine grossen Überraschungsmomente sorgen, da schon früh klar wird, dass alles in einer mächtigen Katastrophe enden wird, die vom kleinsten Nenner ausgelöst wird.
Mein Fazit zu Man vs Bee
Somit ist Man vs Bee also eine Slapstick-Parade, die wie eine Art Fanservice für alle Fans von Rowan Atkinson konzipiert ist, mit dem er sich immer tiefer in ein Schlamassel begibt, aus dem er am Ende von alleine nicht mehr herauskommt. Visuell erfreut die Serie dann schliesslich mit einem farbenfrohen und optimistischen Look. Die Kameraarbeit findet zudem durchgehend auf sehr statische Weise ihren Einsatz und jede Einstellung ist bis ins kleinste Detail perfektioniert. So erhält die Serie einen sehr filmischen Look. Dabei erweckt die Produktion aus meiner Sicht den Anschein, als hätte man ursprünglich einen Film gedreht, den man anschliessend zur besseren Vermarktung in Kapitel unterteilt hat, um am Ende eine Miniserie bei Netflix zu veröffentlichen.
Man vs. Bee ist sicherlich bzgl. seiner Vorhersehbarkeit nicht die originellste Serie. Lädt aber dank seines familienfreundlichen Humors und den lustigen Einfällen, die für gelungene Abwechslung sorgen, zu einem unterhaltsamen Zeitvertreib ein. Ein Mr. Bean-Comeback sehe ich darin dennoch nicht, da die Figur ein bisschen intelligenter zu sein scheint als die noch chaotischere britische Kultfigur.
Über unseren Gast-Autor
Sandro Biener veröffentlicht unter dem Namen Sany 3000 Film-Rezensionen auf Amazon und auf Wattpad. Er beantwortet auch gerne Fragen über Filme und Serien auf gutefrage. Zudem produziert er Megamixes von bekannten Sängern sowie weitere diverse Videos. Diese findet ihr auf seinem YouTube-Kanal.
Dat is ne Hummel. NE HUMMEL! Und die Serie ist einfach grottenschlecht. Also für meinen Geschmack.
Hallo „B“,
hier ist die Antwort unseres Gastautors bezüglich deiner Frage:
„Die Hummel gehört zur Familie der Bienen. Ansonsten danke für deine Meinung – Durchweg ist sie ja aus meiner Sicht auch nicht in allen Punkten gelungen.“