Michelle Yeoh aus Everything Everywhere All at Once Sieger Oscars 2023

Oscars 2023: Everything Everywhere All at Once ist mit 7 Preisen der Abräumer!

In der gestrigen Nacht wurden in Los Angeles die Oscars 2023 verliehen. Dabei gab es kleinere Überraschungen bei den Gewinnern und bei der Show an sich. Hier ist unser kleiner Rückblick zur 95. Oscarverleihung.

Klarer Sieger der Oscars 2023

Der grosse Abräumer des Abends ist Everything Everywhere All at Once mit sieben Awards. So siegte der kuriose Multiversumsstreifen in den Königskategorien Regie, Originaldrehbuch und Hauptdarstellerin. Bei den Nebendarsteller-Kategorien bekam Ke Huy Quan den Oscar, während Jamie Lee Curtis für ihre Leistung als Bösewichtin prämiert wurde. Für beide ist es der erste Oscar seit Beginn ihrer Karriere. Huy Quan feierte seinen ersten Grosserfolg als Shorty in Indiana Jones und der Tempel des Todes. Seither war es ruhig um seine Person geworden und er trat in eher kleineren Produktionen auf. Jamie Lee Curtis hingegen ist seit ihrem ersten Auftritt in den Halloween-Filmen nicht mehr aus dem Kino wegzudenken.

Der zweite Abräumer des Abends mit vier Auszeichnungen ist Im Westen nichts Neues. Das Antikriegsdrama wurde eher in den technischen Kategorien berücksichtigt. Diese sind Kamera, Filmmusik sowie Set-Design. Zudem durfte sich Edward Berger, sein Team und Deutschland über den Oscar für den besten internationalen Film freuen. 

Als bester Hauptdarsteller wurde Brendan Fraser geehrt, während Michelle Yeoh als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde. Für beide ist es der erste Oscar seit Beginn ihrer Karriere. Zudem feierte Fraser mit seiner Leistung in The Wale sein Hollywood-Comeback und zeigte sich während seiner Dankesrede bei den Oscars 2023 sichtlich gerührt. Fraser verkörpert in The Whale einen übergewichtigen Lehrer, der versucht, sich mit seiner Tochter zu versöhnen.

Das Team von Im Westen nichts Neues erhielt 4 Auszeichnungen. Was sie uns an der Europapremiere am ZFF 2022 erzählt hatten, seht ihr hier.

Die Verlierer des Abends

Wo die einen gewinnen, gehen die anderen leer aus. Bei der 95. Oscarverleihung gab es namhafte Werke, welche die Academy zu wenig beachtet hatte und deshalb leer ausgingen. Dazu zählen The Banshees of Inisherin (9 Nominationen), Elvis (8 Nominationen) Die Fabelmans (7 Nominationen) sowie Tár (6 Nominationen).  Aber auch der Hoffnungsträger des Kinos Top Gun: Maverick schnitt bei 6 Nominationen mit nur einem Oscar schlecht ab. Der grosse Gewinner von Cannes, Triangle of Sadness geht ebenfalls mit leeren Taschen nach Hause. 

Mateo Zoryan Paul Dano und Michelle Williams aus Die Fabelmans_Oscars 2023
Trotz 7 Nominationen bei den Oscars 2023 komplett leer ausgegangen: Die Fabelmans von Steven Spielberg. | Bild: © Storyteller Distribution Co., LLC. / © 2022 Universal Studios. All Rights Reserved.

Jimmy Kimmel drückt den Oscars 2023 seinen unverkennbaren Stempel auf

Nach vier Jahren hatte die Veranstalter beschlossen, wieder auf Gastgeber zu setzen. Im letzten Jahr führten die Schauspielerinnen Amy Schumer und Regina Hall sowie die Moderatorin Wanda Sykes durch die Verleihung. Allerdings kam das Frauentrio nicht bei allen gut an. Wohl deshalb beschlossen die Show-Macher, auf einen oscar- erprobten Moderator mit Renommee zu setzen. Jimmy Kimmel führte als Gastgeber bereits zum dritten Mal durch die Show. Wie man es von seiner täglichen Late-Night-Show gewohnt ist, bot er Sticheleien gegen die Versammelten und sorgte für zahlreiche Spässe.

Ebenfalls bekam Kimmels langjähriger «Widersacher» Matt Damon sein Fett weg. Anders als bei Jimmy Kimmels Oscar-Premiere 2019 gab es keinen Patzer in Form von vertauschten Kuverts oder, wie im letzten Jahr, einen Ohrfeigen verteilenden Will Smith. Damit sich so ein Moment nicht nochmals wiederholt, mahnte Kimmel zur Vorsicht. «Wer hier gewalttätig werden will, bekommt den Hauptdarsteller-Oscar verliehen – und muss eine 19-minütige Dankesrede halten», scherzte der Moderator. 

Ein paar Highlights der Oscars 2023, moderiert von Jimmy Kimmel.

Nach Kritik reagierte die Academy

Dass die Academy of Motion Pictures and Science schnell auf Kritik reagiert, ist seit den Rassismus-Vorwürfen bekannt. Im letzten Jahr hatten sich die TV-Macher entschlossen, 8 der 23 Kategorien nicht live mit einem Oscar auszuzeichnen, sondern vor der TV-Show zu vergeben. Später wurde die Übergabe dann einfach eingeschnitten. Dies, um die Sendung zu straffen. Nach lautstarkem Protest der Filmschaffenden hat man in diesem Jahr aber davon abgesehen und alle Kategorien live gezeigt. 

Überhaupt war von der Coronapandemie-Auswirkungen nicht mehr viel zu sehen. Die grosszügigen Lounges mit viel Abstand vom letzten Jahr wurden entfernt und die Bestuhlung klassisch gehalten. Zudem stand das beliebte Orchester vollzählig im Einsatz und sorgte für Live-Musik – kein DJ mehr, der von einer Loge her Konserven abspielte. Das Bühnenbild strahlte anlässlich des 95. Jubiläums in gold-rotem Art Deco-Design. Ergänzt hat man das Ganze mit einem Screen, der sich über die gesamte Bühnenbreite erstreckte. Kleinere weisse Bildschirme, die an Kino-Leuchtreklametafeln erinnerten, sorgten für ein gutes Gesamtbild.

Besonders schön anzusehen war die In Memoriam-Sequenz. Während die verstorbenen Filmemacher wie Angela Lansbury, James Caan, Wolfgang Petersen, Simone Bär oder zuletzt Tom Sizemore eingeblendet wurden, spielte Lenny Kravitz einen passenden Song auf dem Klavier. Für weitere Showeinlagen kamen Lady GaGa, Rihanna und die Musiker des NatuNatu-Songs zum Einsatz und sorgten für eine gute Abwechslung.

Die Gewinner der Oscars 2023

Hier haben wir euch alle Sieger aufgelistet. Die Gewinner sind jeweils grün eingefärbt, die restlichen Nominierten haben wir euch ebenfalls aufgelistet.

Bester Film

Everything Everywhere All at Once

  • Die Aussprache
  • Avatar: The Way of Water
  • The Banshees of Inisherin
  • Elvis
  • Everything Everywhere All at Once
  • Die Fabelmans
  • Im Westen nichts Neues
  • Tár
  • Top Gun: Maverick
  • Triangle of Sadness
Beste Regie

Daniel Kwan, Daniel Scheinert – Everything Everywhere All at Once

  • Todd Field – Tár
  • Daniel Kwan, Daniel Scheinert – Everything Everywhere All at Once
  • Martin McDonagh – The Banshees of Inisherin
  • Ruben Östlund – Triangle of Sadness
  • Steven Spielberg – Die Fabelmans
Bester Hauptdarsteller

Brendan Fraser – The Whale

  • Austin Butler – Elvis
  • Colin Farrell – The Banshees of Inisherin
  • Brendan Fraser – The Whale
  • Paul Mescal – Aftersun
  • Bill Nighy – Living
Beste Hauptdarstellerin

Michelle Yeoh – Everything Everywhere All at Once

  • Ana de Armas – Blond (Blonde)
  • Cate Blanchett – Tár
  • Andrea Riseborough – To Leslie
  • Michelle Williams – Die Fabelmans
  • Michelle Yeoh – Everything Everywhere All at Once
Bester Nebendarsteller

Ke Huy Quan – Everything Everywhere All at Once

  • Brendan Gleeson – The Banshees of Inisherin
  • Brian Tyree Henry – Causeway
  • Judd Hirsch – Die Fabelmans
  • Barry Keoghan – The Banshees of Inisherin
  • Ke Huy Quan – Everything Everywhere All at Once
Beste Nebendarstellerin

Jamie Lee Curtis – Everything Everywhere All at Once

  • Angela Bassett – Black Panther: Wakanda Forever
  • Hong Chau – The Whale
  • Kerry Condon – The Banshees of Inisherin
  • Jamie Lee Curtis – Everything Everywhere All at Once
  • Stephanie Hsu – Everything Everywhere All at Once
Bestes adaptiertes Drehbuch

Sarah Polley – Die Aussprache

  • Edward Berger, Lesley Paterson, Ian Stokell – Im Westen nichts Neues
  • Peter Craig, Ehren Kruger, Justin Marks, Eric Warren Singer, Christopher McQuarrie – Top Gun: Maverick
  • Kazuo Ishiguro – Living
  • Rian Johnson – Glass Onion: A Knives Out Mystery
  • Sarah Polley – Die Aussprache
Bestes Originaldrehbuch

Daniel Kwan, Daniel Scheinert – Everything Everywhere All at Once

  • Todd Field – Tár
  • Daniel Kwan, Daniel Scheinert – Everything Everywhere All at Once
  • Martin McDonagh – The Banshees of Inisherin
  • Ruben Östlund – Triangle of Sadness
  • Steven Spielberg, Tony Kushner – Die Fabelmans (The Fabelmans)
Beste Kamera

James Friend – Im Westen nichts Neues

  • Roger Deakins – Empire of Light
  • James Friend – Im Westen nichts Neues
  • Florian Hoffmeister – Tár
  • Darius Khondji – Bardo, die erfundene Chronik einer Handvoll Wahrheiten
  • Mandy Walker – Elvis
Bestes Szenenbild

Christian M. Goldbreck, Ernestine Hipper – Im Westen nichts Neues

  • Rick Carter, Karen O’Hara – Die Fabelmans
  • Dylan Cole, Ben Procter, Vanessa Cole – Avatar: The Way of Water
  • Christian M. Goldbreck, Ernestine Hipper – Im Westen nichts Neues
  • Florencia Martin, Anthony Carlino – Babylon – Rausch der Ekstase
  • Catherine Martin, Karen Murphy, Beverley Dunn – Elvis
Bestes Kostümdesign

Ruth E. Carter – Black Panther: Wakanda Forever

  • Jenny Beavan – Mrs. Harris und ein Kleid von Dior
  • Ruth E. Carter – Black Panther: Wakanda Forever
  • Shirley Kurata – Everything Everywhere All at Once
  • Catherine Martin – Elvis
  • Mary Zophres – Babylon – Rausch der Ekstase
Beste Filmmusik

Volker Bertelmann – Im Westen nichts Neues

  • Volker Bertelmann – Im Westen nichts Neues
  • Carter Burwell – The Banshees of Inisherin
  • Justin Hurwitz – Babylon – Rausch der Ekstase
  • Son Lux – Everything Everywhere All at Once
  • John Williams – Die Fabelmans
Bester Filmsong

Naatu Naatu aus RRR – M. M. Keeravani, Chandrabose

  • Applause aus Tell It Like a Woman – Diane Warren
  • Hold My Hand aus Top Gun: Maverick – Lady Gaga, BloodPop
  • Lift Me Up aus Black Panther: Wakanda Forever – Tems, Rihanna, Ryan Coogler, Ludwig Göransson
  • Naatu Naatu aus RRR – M. M. Keeravani, Chandrabose
  • This Is a Life aus Everything Everywhere All at Once – Ryan Lott, David Byrne, Mitski
Bestes Make-up und beste Frisuren

Annemarie Bradley, Judy Chin, Adrien Morot – The Whale

  • Jason Baird, Mark Coulier, Aldo Signoretti – Elvis
  • Annemarie Bradley, Judy Chin, Adrien Morot – The Whale
  • Naomi Donne, Mike Marino, Mike Fontaine – The Batman
  • Camille Friend, Joel Harlow – Black Panther: Wakanda Forever
  • Heike Merker, Linda Eisenhamerová – Im Westen nichts Neues
Bester Schnitt

Paul Rogers – Everything Everywhere All at Once

  • Eddie Hamilton – Top Gun: Maverick
  • Mikkel E.G. Nielsen – The Banshees of Inisherin
  • Jonathan Redmond, Matt Villa – Elvis
  • Paul Rogers – Everything Everywhere All at Once
  • Monika Willi – Tár
Bester Ton

Chris Burdon, James Mather, Al Nelson, Mark Taylor, Mark Weingarten – Top Gun: Maverick

  • Dick Bernstein, Christopher Boyes, Michael Hedges – Avatar: The Way of Water
  • Chris Burdon, James Mather, Al Nelson, Mark Taylor, Mark Weingarten – Top Gun: Maverick
  • Lars Ginzel, Frank Kruse, Viktor Prášil, Markus Stemler, Stefan Korte – Im Westen nichts Neues
  • Michael Keller, David Lee, Andy Nelson, Wayne Pashley – Elvis
  • Stuart Wilson, William Files, Douglas Murray, Andy Nelson – The Batman
Beste visuelle Effekte

Richard Baneham, Daniel Barrett, Joe Letteri, Eric Saindon – Avatar: The Way of Water

  • Richard Baneham, Daniel Barrett, Joe Letteri, Eric Saindon – Avatar: The Way of Water
  • Geoffrey Baumann, Craig Hammack, R. Christopher White – Black Panther: Wakanda Forever
  • Russell Earl, Dan Lemmon, Anders Langlands, Dominic Tuohy – The Batman
  • Markus Frank, Kamil Jafar, Viktor Müller, Frank Petzold – Im Westen nichts Neues
  • Seth Hill, Scott Fisher, Bryan Litson, Ryan Tudhope – Top Gun: Maverick
Bester Animationsfilm

Guillermo del Toro’s Pinocchio – Guillermo del Toro, Mark Gustafson, Gary Ungar, Alex Bulkley

  • Der gestiefelte Kater: Der letzte Wunsch – Joel Crawford, Mark Swift
  • Guillermo del Toro’s Pinocchio – Guillermo del Toro, Mark Gustafson, Gary Ungar, Alex Bulkley
  • Marcel the Shell with Shoes On – Dean Fleisher Camp, Andrew Goldman, Elisabeth Holm, Caroline Kaplan, Paul Mezey
  • Rot (Turning Red) – Domee Shi, Lindsey Collins
  • Das Seeungeheuer (The Sea Beast) – Chris Williams, Jed Schlanger
Bester animierter Kurzfilm

Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd – Charlie Mackesy, Matthew Freud

  • The Flying Sailor – Amanda Forbis, Wendy Tilby
  • Ice Merchants – João Gonzalez, Bruno Caetano
  • Der Junge, der Maulwurf, der Fuchs und das Pferd – Charlie Mackesy, Matthew Freud
  • My Year of Dicks – Sara Gunnarsdóttir, Pamela Ribon
  • An Ostrich Told Me the World Is Fake and I Think I Believe It – Lachlan Pendragon
Bester Kurzfilm

An Irish Goodbye – Tom Berkeley, Ross White

  • An Irish Goodbye – Tom Berkeley, Ross White
  • Ivalu – Anders Walter, Rebecca Pruzan
  • Nattrikken – Eirik Tveiten, Gaute Lid Larssen
  • Le pupille – Alice Rohrwacher, Alfonso Cuarón
  • The Red Suitcase – Cyrus Neshvad
Bester Dokumentarfilm

Nawalny – Daniel Roher, Odessa Rae, Diane Becker, Melanie Miller, Shane Boris

  • All That Breathes – Shaunak Sen, Aman Mann, Teddy Leifer
  • All the Beauty and the Bloodshed – Laura Poitras, Howard Gertler, John Lyons, Nan Goldin, Yoni Golijov
  • Fire of Love – Sara Dosa, Shane Boris, Ina Fichman
  • A House Made of Splinters – Simon Lereng Wilmont, Monica Hellström
  • Nawalny – Daniel Roher, Odessa Rae, Diane Becker, Melanie Miller, Shane Boris
Bester Dokumentar-Kurzfilm

Die Elefantenflüsterer – Kartiki Gonsalves, Guneet Monga

  • Die Elefantenflüsterer – Kartiki Gonsalves, Guneet Monga
  • Haulout – Jewgenija Germanowna Arbugajewa, Maxim Germanowitsch Arbugajew
  • How Do You Measure a Year? – Jay Rosenblatt
  • The Martha Mitchell Effect – Anne Alvergue, Beth Levison
  • Stranger at the Gate – Joshua Seftel, Conall Jones
Bester internationaler Film

Im Westen nichts Neues, Deutschland – Regie: Edward Berger

  • Argentina, 1985, Argentinien – Regie: Santiago Mitre
  • Close, Belgien – Regie: Lukas Dhont
  • EO, Polen – Regie: Jerzy Skolimowski
  • Im Westen nichts Neues, Deutschland – Regie: Edward Berger
  • The Quiet Girl, Irland – Regie: Colm Bairéad

Seid ihr mit der Verleihung der Oscars 2023 einverstanden? Welchen Film hättet ihr gerne mit dem Goldjungen ausgezeichnet?