Cillian Murphy aus Oppenheimer Oscars 2024_

Oscars 2024: Oppenheimer ist mit 7 Preisen der Abräumer!

In der gestrigen Nacht wurden in Los Angeles die Oscars 2024 verliehen. Dabei gab es kleinere Überraschungen bei den Gewinnern und bei der Show an sich. Hier ist unser kleiner Rückblick zur 96. Oscarverleihung. Welche Filme haben gewonnen?

Oppenheimer und Poor Things sind die Sieger der Oscars 2024

Der grosse Abräumer des Abends ist Oppenheimer mit 7 Awards. So siegte das Biopic über den Vater der Atombombe in drei der fünf Königskategorien. Die Crew durfte sich über die Krönung des Abends freuen und wurde als bester Film ausgezeichnet. Regisseur Christopher Nolan erhielt nach acht Nominationen endlich seinen wohlverdienten Oscar. Über den ersten Academy Award seiner Karriere durfte sich auch Hauptdarsteller Cillian Murphy freuen. Als Nebendarsteller erhielt Robert Downey Jr. das begehrte Goldmännchen. Ausserdem kann sich auch die Schweiz ein kleines bisschen mitfreuen: Der Oppenheimer-Kameramann und erstmaliger Gewinner Hoyte van Hoytema ist zwar in den Niederlanden aufgewachsen, wurde aber in der Schweiz, genauer gesagt im zürcherischen Horgen geboren.

Der zweite Abräumer des Abends mit vier Auszeichnungen ist Poor Things. Die bizarre, surrealistische und schwarzhumorige Komödie von Yorgos Lanthimos wurde grösstenteils in den technischen Kategorien berücksichtigt. Diese sind Set-Design, Kostüme sowie Make-up. Zudem durfte sich Emma Stone über ihre zweite Auszeichnung (nach La La Land) freuen. Dies, obwohl überall damit gerechnet wurde, dass Lilly Gladstone als erste nominierte indigene Schauspielerin den Oscar holen würde. Über den Nebendarstellerinnen-Oscar durfte sich Da’Vine Joy Randolph für ihre Rolle in The Holdovers freuen.

Hier haben wir euch ein paar Fakten zu Poor Things zusammengetragen.

Emma Stones Haare als Bella Baxter in Poor Things
Mit 4 Oscars ausgezeichnet: Poor Things von Yorgos Lanthimos. | Bild: Searchlight Pictures (Yorgos Lanthimos) / © Disney Schweiz

Die Verlierer des Abends

Wo die einen gewinnen, gehen die anderen leer aus. Bei der 96. Oscarverleihung gab es namhafte Werke, welche die Academy zu wenig beachtet hatte und deshalb leer ausgingen. Dazu zählen Killers of the Flower Moon (10 Nominationen), Barbie (8 Nominationen) sowie Maestro (7 Nominationen). Barbie, der letztes Jahr für zahlreiche Kinoeintritte sorgte, schnitt bei 8 Nominationen mit einem Oscar schlecht ab. Dieser ging an Billie Eilish für den Song What Was I Made For? Killers of the Flower Moon, der neueste Film von Martin Scorsese, konnte keinen einzigen Oscar abräumen. Auch das Biopic Maestro über den Dirigenten Leonard Bernstein, bei dem Bradley Cooper nicht nur die Regie, sondern auch die Hauptrolle übernahm, ging leer aus. 

Wim Wenders, der den japanischen Beitrag Perfect Days inszeniert hatte, ging wie Illker Cakar (Regisseur Das Lehrerzimmer) leer aus. Das britische Drama The Zone of Interest von Jonathan Glazer schnappte sich den Oscar für den besten internationalen Film. Somit darf sich Sandra Hüller mitfreuen, hat sie doch in dem Holocaust-Drama die Hauptrolle gespielt. Zudem war sie in Anatomie eines Falls zu sehen. Das Justizdrama siegte in der Kategorie bestes originales Drehbuch.

Margot Robbie als Barbie vor dem Spiegel in Barbie
Kinohit Barbie gewann nur einen Oscar. | Bild: © 2023 Warner Bros. Entertainment Inc. Alle Rechte vorbehalten.

Jimmy Kimmel sorgt erneut für Lacher bei den Oscars 2024

Nachdem der beliebte Late Night Show-Host bereits im letzten Jahr sowie 2017 und 2018 die Moderation übernahm, stand er auch bei den Oscars 2024 auf der Bühne. Somit führte er zum vierten Mal durch die Award-Show. Bereits zu Beginn schmuggelte er sich in den Barbie-Film hinein und stellte mit Margot Robbie eine Szene aus Forrest Gump nach. Auch in diesem Jahr gab es von ihm Spässe und Sprüche auf Kosten der anwesenden Stars. So huldigte er Barbie als erfolgreichster Film des Jahres und machte im gleichen Satz das anwesende Publikum für die Nichtomination von Regisseurin Greta Gerwig verantwortlich.

Sandra Hüller lobte Jimmy für ihr Mitwirken in den beiden nominierten Filmen Anatomie eines Falls und The Zone of Interest. «Diese Filme sind harter Stoff für die amerikanischen Zuschauer, in Deutschland sind es hingegen Romcoms», so Kimmel. Ausserdem redete er den nominierten Regisseuren ins Gewissen: «Eure Filme sind dieses Jahr alle zu lang. Alleine Killers of the Flower Moon dauert 3 Stunden! In dieser Zeit könnte man nach Oklahoma fahren und die Morde dort selber aufklären», meinte er über Scorseses neuestes Werk.

Moderator Jimmy Kimmel während seiner Eröffnungsrede bei der 96. Oscarverleihung.

Eine tolle Show mit Gänsehaumomenten

Besonders schön anzusehen war die In Memoriam-Sequenz. Während die verstorbenen Filmemacher wie Michael Gambon, Alan Arkin, Glynis Johns, Richard Roundtree oder zuletzt Matthew Perry eingeblendet wurden, sang Opernsänger Andrea Bocelli mit seinem Sohn den Song Time to Say Goodbye. Für weitere Showeinlagen kamen alle Nominierten in der Kategorie Bester Song auf die Bühne und führten Live-Performances der Lieder auf. Besonders bunt wurde es bei der Darbietung des Songs I’m Just Ken durch Ryan Gosling. Sogar Rockstar Slash spielte dazu ein furioses Gitarrensolo.

Zudem gab es eine wichtige Neuerung, die vor allem die europäischen Filmfans freute. So starteten die Oscars 2024 nicht mehr um 19 Uhr, sondern bereits um 16 Uhr (Ortszeit).  Über den roten Teppich schritten die Stars deutlich früher. Die Macher der Show hofften, dadurch noch mehr Fans an der Ostküste der USA vor den Fernseher zu locken. Ausserdem wurde in den USA die Zeit um eine Stunde vorgestellt. Davon profitieren wiederum die europäischen Kinofans. So musste man in den letzten Jahren um 3 Uhr (Mitteleuropäische Zeit) aufstehen, um sich die Show anzusehen.

Die Gewinner der Oscars 2024

Hier haben wir euch alle Sieger aufgelistet. Die Gewinner sind jeweils grün eingefärbt, die restlichen Nominierten haben wir euch ebenfalls aufgelistet.

Bester Film

Oppenheimer – Christopher Nolan, Charles Roven und Emma Thomas

  • American Fiction – Cord Jefferson, Jermaine Johnson, Nikos Karamigios und Ben LeClair
  • Anatomie eines Falls (Anatomie d’une chute) – Marie-Ange Luciani und David Thion
  • Barbie – Tom Ackerley, Robbie Brenner, David Heyman und Margot Robbie
  • The Holdovers – Mark Johnson
  • Killers of the Flower Moon – Dan Friedkin, Daniel Lupi, Martin Scorsese und Bradley Thomas
  • Maestro – Fred Berner, Bradley Cooper, Amy Durning, Kristie Macosko Krieger und Steven Spielberg
  • Past Lives – In einem anderen Leben – David Hinojosa, Pamela Koffler und Christine Vachon
  • Poor Things – Ed Guiney, Giorgos Lanthimos, Andrew Lowe und Emma Stone
  • The Zone of Interest – James Wilson
Beste Regie

Christopher Nolan – Oppenheimer

  • Jonathan Glazer – The Zone of Interest
  • Martin Scorsese – Killers of the Flower Moon
  • Justine Triet – Anatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)
  • Giorgos Lanthimos – Poor Things
Bester Hauptdarsteller

Cillian Murphy – Oppenheimer

  • Bradley Cooper – Maestro
  • Colman Domingo – Rustin
  • Jeffrey Wright – American Fiction
  • Paul Giamatti – The Holdovers
Beste Hauptdarstellerin

Emma Stone – Poor Things

  • Annette Bening – Nyad
  • Lily Gladstone – Killers of the Flower Moon
  • Sandra Hüller – Anatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)
  • Carey Mulligan – Maestro
Bester Nebendarsteller

Robert Downey Jr. – Oppenheimer

  • Sterling K. Brown – American Fiction
  • Robert De Niro – Killers of the Flower Moon
  • Ryan Gosling – Barbie
  • Mark Ruffalo – Poor Things
Beste Nebendarstellerin

Da’Vine Joy Randolph – The Holdovers

  • Emily Blunt – Oppenheimer
  • Danielle Brooks – Die Farbe Lila (The Color Purple)
  • America Ferrera – Barbie
  • Jodie Foster – Nyad
Bestes adaptiertes Drehbuch

Cord Jefferson – American Fiction

  • Noah Baumbach und Greta Gerwig – Barbie
  • Jonathan Glazer – The Zone of Interest
  • Cord Jefferson – American Fiction
  • Tony McNamara – Poor Things
  • Christopher Nolan – Oppenheimer
Bestes Originaldrehbuch

Justine Triet und Arthur Harari – Anatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)

  • Samy Burch – May December
  • Bradley Cooper und Josh Singer – Maestro
  • David Hemingson – The Holdovers
  • Celine Song – Past Lives – In einem anderen Leben
Beste Kamera

Hoyte van Hoytema – Oppenheimer

  • Edward Lachman – El Conde
  • Matthew Libatique – Maestro
  • Rodrigo Prieto – Killers of the Flower Moon
  • Robbie Ryan – Poor Things
Bestes Szenenbild

Shona Heath, Zsuzsa Mihalek und James Price – Poor Things

  • Elli Griff und Arthur Max – Napoleon
  • Sarah Greenwood und Katie Spencer – Barbie
  • Jack Fisk und Adam Willis – Killers of the Flower Moon
  • Shona Heath, Zsuzsa Mihalek und James Price – Poor Things
  • Ruth De Jong und Claire Kaufman – Oppenheimer
Bestes Kostümdesign

Holly Waddington – Poor Things

  • Jacqueline Durran – Barbie
  • David Crossman und Janty Yates – Napoleon
  • Jacqueline West – Killers of the Flower Moon
  • Ellen Mirojnick – Oppenheimer
Beste Filmmusik

Ludwig Göransson – Oppenheimer

  • Jerskin Fendrix – Poor Things
  • Laura Karpman – American Fiction
  • Robbie Robertson (posthum) – Killers of the Flower Moon
  • John Williams – Indiana Jones und das Rad des Schicksals
Bester Filmsong

What Was I Made For? aus Barbie – Billie Eilish und Finneas O’Connell

  • I’m Just Ken aus Barbie – Mark Ronson und Andrew Wyatt
  • The Fire Inside aus Flamin’ Hot – Diane Warren
  • It Never Went Away aus American Symphony – Jon Batiste und Dan Wilson
  • Wahzhazhe (A Song for My People) aus Killers of the Flower Moon – Scott George
Bestes Make-up und beste Frisuren

Mark Coulier, Nadia Stacey und Josh Weston – Poor Things

  • Luisa Abel – Oppenheimer
  • Suzi Battersby, Ashra Kelly-Blue und Karen Hartley Thomas – Golda
  • Ana López-Puigcerver, David Martí und Montse Ribé – Die Schneegesellschaft
  • Kay Georgiou, Lori McCoy-Bell und Kazuhiro Tsuji – Maestro
Bester Schnitt

Jennifer Lame – Oppenheimer

  • Jennifer Lame – Oppenheimer
  • Yorgos Mavropsaridis – Poor Things
  • Thelma Schoonmaker – Killers of the Flower Moon
  • Laurent Sénéchal – Anatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)
  • Kevin Tent – The Holdovers
Bester Ton

Johnnie Burn und Tarn Willers – The Zone of Interest

  • Willie D. Burton, Richard King, Kevin O’Connell und Gary A. Rizzo – Oppenheimer
  • Erik Aadahl, Tom Ozanich, Ethan Van der Ryn, Ian Voigt und Dean A. Zupancic – The Creator
  • Chris Burdon, James H. Mather, Chris Munro und Mark Taylor – Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins
  • Richard King, Steven A. Morrow, Tom Ozanich, Jason Ruder und Dean A. Zupancic – Maestro
Beste visuelle Effekte

Tatsuji Nojima, Kiyoko Shibuya, Masaki Takahashi und Takashi Yamazaki – Godzilla Minus One

  • Simone Coco, Neil Corbould, Charley Henley und Luc-Ewen Martin-Fenouillet – Napoleon
  • Theo Bialek, Stéphane Ceretti, Alexis Wajsbrot und Guy Williams – Guardians of the Galaxy Vol. 3
  • Simone Coco, Neil Corbould, Jeff Sutherland und Alex Wuttke – Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil Eins
  • Ian Comley, Jay Cooper, Neil Corbould und Andrew Roberts – The Creator
  • Tatsuji Nojima, Kiyoko Shibuya, Masaki Takahashi und Takashi Yamazaki – Godzilla Minus One
Bester Animationsfilm

Hayao Miyazaki und Toshio Suzuki – Der Junge und der Reiher

  • Pablo Berger, Ibon Cormenzana, Ignasi Estapé und Sandra Tapia Díaz – Robot Dreams
  • Nick Bruno, Troy Quane, Karen Ryan und Julie Zackary – Nimona
  • Phil Lord, Christopher Miller, Amy Pascal, Kemp Powers und Justin K. Thompson – Spider-Man: Across the Spider-Verse
  • Denise Ream und Peter Sohn – Elemental
Bester animierter Kurzfilm

War Is Over! Inspired by the Music of John & Yoko – Brad Booker und Dave Mullins

  • Brief an ein Schwein – Amit R. Gicelter und Tal Kantor
  • Ninety-Five Senses – Jared Hess und Jerusha Hess
  • Our Uniform – Yegane Moghaddam
  • Pachyderme – Stéphanie Clément und Marc Rius
Bester Kurzfilm

Ich sehe was, was du nicht siehst (The Wonderful Story of Henry Sugar) – Wes Anderson und Steven Rales

  • The After – Nicky Bentham und Misan Harriman
  • Red, White and Blue – Nazrin Choudhury und Sara McFarlane
  • Ridder Lykke (Knight of Fortune) – Lasse Lyskjær Noer und Christian Norlyk
  • Unbesiegbar (Invincible) – Samuel Caron und Vincent René-Lortie
Bester Dokumentarfilm

20 Tage in Mariupol – Raney Aronson-Rath, Mstyslav Chernov und Michelle Mizner

  • Bobi Wine: The People’s President – John Battsek, Moses Bwayo und Christopher Sharp
  • Olfas Töchter – Kaouther Ben Hania und Nadim Cheikhrouha
  • To Kill a Tiger – David Oppenheim, Nisha Pahuja und Cornelia Principe
  • Die unendliche Erinnerung (La memoria infinita)
Bester Dokumentar-Kurzfilm

The Last Repair Shop – Kris Bowers und Ben Proudfoot

  • Das ABC des Buchverbots – Trish Adlesic und Sheila Nevins
  • The Barber of Little Rock – John Hoffman und Christine Turner
  • Island in Between – S. Leo Chiang und Jean Tsien
  • Nǎi Nai & Wài Pó – Sam A. Davis und Sean Wang
Bester internationaler Film

The Zone of Interest, Vereinigtes Königreich – Regie: Jonathan Glazer

  • Das Lehrerzimmer, Deutschland – Regie: Ilker Catak
  • Io capitano, Italien – Regie: Matteo Garrone
  • Perfect Days, Japan – Regie: Wim Wenders
  • Die Schneegesellschaft, Spanien – Regie: J. A. Bayona

Seid ihr mit der Verleihung der Oscars 2024 einverstanden? Welchen Film hättet ihr gerne mit dem Goldjungen ausgezeichnet?