Jeremy Irvine als Abner in Cognition

Der Kurzfilm Cognition überzeugt visuell und storytechnisch

Seit dem 2. Februar 2021 dürfen sich Science-Fiction-Fans über einen besonderen Kurzfilm freuen. Der direkt online veröffentlichte Cognition ist aufwändig produziert worden und glänzt neben einer Starbesetzung mit einer visuell starken Aufmachung. Wir haben ihn uns angeschaut und waren begeistert. 

Davon handelt Cognition

Der kleine Abner lebt mit seinem Vater auf dem Planeten Vega und träumt davon, das gesamte Weltall zu erforschen. Kurz darauf wird er gewaltsam seinem Vater entrissen und gemeinsam mit anderen Kindern entführt. Die Elite von Vega, unter der Führung von Dr. Zoger, pflanzt den Kindern Chips in ihre Köpfe ein und polt sie zu brutalen Agenten um, die weder Gefühle, Ängste noch Zweifel verspüren. Als Abner 14 Jahre später auf eine Mission geschickt wird, gerät er mit seinem Raumschiff in Turbulenzen und sein Chip wird beschädigt. Dadurch erinnert er sich an die Worte seines Vaters und beginnt am System der Elite zu zweifeln. Für welche Seite wird er sich entscheiden?

Kurzfilm mit Starbesetzung

Bei Cognition handelt es sich um einen rund 25-minütigen Kurzfilm aus England. Inszeniert hat ihn Ravi Ajit Chopra, der bereits für die BBC Filme und Serien realisiert hatte. War Horse-Star Jeremy Irvine spielt den Agenten Abner. Als sein Vater Elias konnte Andrew Scott, bekannt aus Spectre, Sherlock und His Dark Materials, verpflichtet werden. Beide spielen ihre Rollen überzeugend und bringen den Star-Faktor in den Kurzfilm ein; eine Seltenheit, dass sich solche Schauspieler für einen Kurzfilm verpflichten lassen. 

Ein besonderer Pluspunkt des Films bietet das aussergewöhnliche Set-Design, das dem Zuschauer sofort ins Auge sticht. Der Look des Planeten Vega, mit seinen Landschaften sowie futuristischen Gebäuden und Waffen wirkt, als stamme er aus einem Blockbuster. Mich erinnerte die Aufmachung gar an Sets von Jupiter Ascending oder Blade Runner 2049. Das liegt womöglich daran, dass das renommierte Produktionsstudio Universal Creations, das bereits für Star Wars und Guardians of the Galaxy Sets und Requisiten entwickelt hatte, beteiligt war. Auch bei der Finalisierung des tollen und atmosphärischen Soundtracks bekam das Produktionsteam Hilfe von einer angesehenen Institution: dem legendären Abbey Road-Studio in London

Jeremy Irvine und Lucy Russel aus Cognition
Die futuristischen Sets sind das Highlight des Kurzfilms. | Bild: Talash Video Centre Production / China House / Digital Boulevard/ Twelve Corner Productions

In der Kürze liegt die Würze

Da es sich hier um einen Kurzfilm handelt, gibt es keine langen Dialoge und die Handlung ist nicht ausgedehnt, sondern wird rasch auf den Punkt gebracht. Das ist schade, denn die Prämisse des Films böte einen guten Stoff für einen längeren Film. Mich hätte es interessiert, weshalb diese Diktatur auf dem Planeten Vega entstanden und wer dieser Dr. Zoger genau ist. Aber das wären dann zu viele Details, die in einem Film dieser Länge keinen Platz gefunden hätten.

Mir persönlich gefiel der Streifen sehr. Ich fand es toll zu sehen, dass man nicht ein Blockbuster-Budget benötigt, um einen soliden SciFi-Film herzustellen. Die Idee der gesellschaftskritischen Geschichte und der Look des Films sind ein Highlight und machen Cognition sehenswert. Wer daher Freude an Kurzfilmen hat, kann sich die erstaunliche Produktion gerne ansehen. Der Film wurde sogar als bester Kurzfilm für die Oscars 2021 eingereicht, schaffte es jedoch nicht auf die Shortlist. Dafür ist er aber nun in 92 Ländern auf Plattformen wie Amazon Prime, iTunes, Google Play sowie Youtube Premium verfügbar. Zu sehen ist er in der Originalsprache Englisch, es sind aber deutsche Untertitel verfügbar.