Sky Show zeigt uns seit wenigen Tagen die neuseeländische Actionkomödie Guns Akimbo. Darin legt sich Harry Potter-Darsteller Daniel Radcliffe mit einer brutalen Organisation an und wird zu einem mörderischen Spiel gezwungen. Für mich als grosser Radcliffe-Fan war klar, dass ich mir diesen Streifen ansehen muss. Viel zu bieten hat er ja, doch ist er auch eine Empfehlung meinerseits?
Spoilerwarnung: Dieser Artikel enthält leichte Spoiler zum Film
Das virale Töten hat begonnen
Miles ist Programmierer für Videospiele. Was sich interessant anhört, stellt sich aber als eine langweilige Arbeit heraus. Denn das Computer-Genie ist nur gerade an der Entwicklung eines Handy-Spiels beteiligt, zudem wird er von seinen Vorgesetzten und Teamkammeraden gleichermassen gehänselt. Auch in seinem Privatleben läuft es für Miles alles andere als optimal. Seit seine Freundin Nova mit ihm Schluss gemacht hat, hockt er hauptsächlich zuhause, spielt Videospiele und betrinkt sich. Während diesen Alkoholräuschen geht er auch gerne mal als sogenannter Troll-Hunter auf die Jagd nach Internet-Usern, die sich daneben benehmen. Seine Computer-Kenntnisse und alkoholbedingte Naivität lassen Miles schliesslich auf das Internetphänomen «Skizm» aufmerksam werden. «Skizm» ist eine illegale Unternehmung, die reale Kämpfe verschiedener Menschen live überträgt und dadurch tausenden Menschen weltweit die Möglichkeit bietet, das Töten und Sterben zu verfolgen.
Programmierer wird zum Killer
Miles, der eingefleischte und betrunkene Troll-Hunter, legt sich kurzerhand mit der «Skizm»-Community an. Rückblickend hätte er dies besser nicht getan. Denn nur wenige Stunden später treten ihm ein paar Kriminelle, darunter der Kopf von «Skizm» Riktor, die Wohnungstür ein. Als Miles am nächsten Morgen erwacht, muss er schockiert feststellen, dass zwei Pistolen an seine Hände geschraubt worden sind. Eine Nachricht erhärtet seinen ersten Verdacht: Er ist nun Spieler bei «Skizm». Doch Miles ist alles andere als mutig oder kampferprobt, und die ersten Minuten mit den Waffen an den Händen sind auch alles andere als ermutigend. Zudem wird die kaltblütige und erfahrene Mörderin Nix zu seiner Kontrahentin erkoren. Für Miles brechen nun die härtesten und gefährlichsten Stunden seines Lebens an.
Innerhalb von 24 Stunden soll er die Killerin Nix töten. Da er alleine mit dieser Aufgabe völlig überfordert ist, sucht er Hilfe bei seiner Ex-Freundin Nova. Der Anblick ihres Ex-Freundes, der Pistolen als Hände nutzt, lässt diese aber die Flucht ergreifen und sie wird ebenfalls zum Ziel von Riktors dunklen Plänen. Zeitgleich versucht eine Sondereinheit der Polizei, «Skizm» und die Köpfe dahinter, dingfest zu machen. Doch auch in dieser Einheit läuft nicht alles glatt und einige Polizisten scheinen doch eher auf der Seite des Internet-Mordens als auf der des Gesetzes zu stehen. Wird es Miles gelingen, als ängstlicher Programmierer und mit Pistolen statt Händen, sein Leben zu retten?
Pistolen statt Hände – Action statt Story
Die Handlung von Guns Akimbo ist so abgedreht, wie sie klingt. Leider ist sie nicht gerade neu oder besonders innovativ – einmal von den Pistolenhänden von Miles abgesehen. Schon viele Filme, darunter Crank, Nerve oder The Tournament, haben Geschichten in ähnlichem Stil erzählt. Trotzdem bietet Guns Akimbo auch viele Neuerungen dieses etablierten Settings und punktet zudem visuell unglaublich. Denn so absurd die Story auch ist, so perfekt wird sie durch farbenfrohe Elemente ergänzt. Auch die Kostüme und Schauplätze sind passend, wenn auch sehr übertrieben. Aber «übertrieben» scheinen sich die Macher von Guns Akimbo schliesslich auch auf die Fahne geschrieben zu haben. Übertrieben ist schlussendlich auch die Action, die in diesem Streifen alles andere als zu kurz kommt.
Nach der angenehm kurzen Anfangsphase wartet Guns Akimbo mit viel Geballer und Kampfsequenzen auf. Diese sind zwar nicht realistisch, aber machen dennoch viel Spass. Solch übertriebene Action kennt man besonders aus Filmen wie beispielsweise der Fast-and-Furious-Reihe, die den Zuschauer schliesslich auch nicht mittels einer besonders durchdachten Story unterhalten will. Diese Story kommt auch bei Guns Akimbo etwas zu kurz, hätte meiner Meinung nach aber noch einiges an Potenzial zu bieten. Die Protagonisten und ihre Hintergrundgeschichten werden zwar vorgestellt, am Ende läuft aber trotzdem alles auf ein wahres Feuerwerk aus Geballer und Gewalt hinaus. Immerhin bietet das Ende rein theoretisch eine Möglichkeit, einen zweiten Teil zu lancieren.
Auch der Cast kann sich durch seine Leistung durchaus sehen lassen. Harry Potter-Darsteller Daniel Radcliffe spielt den ängstlichen Programmierer Miles. Trotz der skurrilen Story gelingt ihm diese Darstellung sehr gut. Ich bin ein grosser Fan von Radcliffe, da er nicht nur in der Harry Potter-Reihe sein Können immer wieder unter Beweis stellt. Seine Gegenspielerin Nix wird von Samara Weaving aus Australien gespielt. Sie war zuletzt in Babysitter: Killer Queen zu sehen und konnte nun auch zu Guns Akimbo eine überzeugende Darbietung als kaltblütige Mörderin beisteuern. Der irische Schauspieler Ned Dennehy spielt den bösen Riktor und verleiht dieser Figur, neben Boshaftigkeit und Mordlust, eine gehörige Menge an schwarzem Humor.
Guns Akimbo macht einfach Spass
Die Actionkomödie aus Neuseeland ist weder tiefgründig noch besonders innovativ. Und trotzdem hat sie mich sehr gut unterhalten. Die Actionszenen sind gewaltig und die Dialoge sind kurzweilig und von stetigem, schwarzen Humor getränkt. Die Gewaltdarstellungen und morbiden Szenen sorgen dafür, dass Guns Akimbo aber für ein jüngeres Publikum nicht geeignet ist. Für die älteren Fans von Actionkomödien ist der Streifen definitiv eine Überlegung wert. Derzeit lässt sich Guns Akimbo auf Sky Show streamen.
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