Falls du hier gelandet bist, nehme ich an, dass du die Doku-Serie The Toys That Made Us auf Netflix bereits kennst. Wenn nicht: guck‘ sie! Die Reihenfolge ist dabei egal, denn jede Episode hat eine abgeschlossene Handlung. Jede Staffel enthält vier Folgen, also ist der zeitliche Aufwand überschaubar.
Ich hatte die bisher verfügbaren acht Folgen jeweils am Stück durchgesuchtet. Dabei hatte ich die erste Staffel vor etwa zwei Jahren nur begonnen, weil ich nachts nicht schlafen konnte und ich keinen Bock auf etwas hatte, bei dem man zu viel studieren musste. Es war einer dieser „Warum nicht?“-Momente, in denen man eine Serie anklickt, einfach, weil man irgendetwas gucken will.
Vier Folgen später war ich ein absoluter Fan von The Toys That Made Us. Auf unterhaltsame, teilweise sogar ironische Art und Weise zeigt uns die Doku, wie Kultspielzeugreihen wie LEGO, Barbie oder Transformers entstanden sind. Dabei sind die einzelnen Folgen mit viel Witz inszeniert, der vor allem durch den Schnitt entsteht. Die verschiedenen interviewten Personen treten dadurch teilweise fast schon in Rap-Battles gegeneinander an.
Zu sehen, wie Kultspielzeuge aus der Taufe gehoben werden – teilweise durch puren Zufall – und wie sich alte Männer und Frauen darüber streiten, wer die Plastikspielzeuge jetzt erfunden hat, ist wirklich sehr unterhaltsam. Und natürlich ruft es auch jede Menge nostalgischer Gefühle ab. So habe ich mich dann auch sehr gefreut, als im November endlich Staffel 3 draussen war. Seit langem habe ich mir also an einem Samstagabend wieder einmal Zeit genommen, um eine Netflix-Serie zu suchten.
In Staffel 3 werden die folgenden vier Spielzeugreihen behandelt:
- Teenage Mutant Ninja Turtles
- My Little Pony
- Power Rangers
- Wrestling-Stars
Dementsprechend sieht das offizielle Titelbild so aus:
Wo bleibt der Biss?
Von der Machart her kann man den Leuten hinter der Serie kaum etwas vorwerfen. Die einzelnen Geschichten sind weiterhin wundervoll aufgearbeitet und mit Witz und Ironie versehen. Wobei ich ein bisschen das Gefühl hatte, dass die Ironie nicht mehr ganz so viel Biss hatte, wie noch zuvor. Absicht oder gaben die Geschichten einfach zu wenig her?
Tatsächlich hatte ich das Gefühl, dass den Machern langsam die richtig zugkräftige Spielzeugmarken ausgehen, so wie den ganzen Spielzeugen in jeder Folge irgendwann die kaufkräftigen Kunden ausgehen. So hat man dann in Staffel 3 unter anderem die Spielzeugreihen der Power Rangers und Wrestling-Stars. Vielleicht ist das jetzt etwas gar subjektiv, aber für mich haben diese beiden Spielzeugreihen keine grosse Bedeutung. Wrestling ist in Europa sowieso nicht sehr beliebt und die Power Rangers hatten mich als Kind nie gross beschäftigt.
Wo bleiben die Spielzeuge aus anderen Ländern?
Es ist zwar durchaus spannend, wie das Wrestling-Spielzeug entstanden ist und wie sich die Leute dahinter gestritten haben. Allerdings ist es eben auch nicht das Gleiche, wenn man keine emotionale Verbindung dazu hat. Selbt die Folge My Little Pony hat mich mehr angesprochen, obwohl ich nie mit diesen Figuren gespielt habe. Aber man kennt sie halt. Tatsächlich hat mir diese Episode am besten gefallen, dicht gefolgt von derjenigen über die Teenage Mutant Ninja Turtles. Danach kam die Folge mit den Power Rangers, bei denen ich vor allem sehr amüsant fand, wie die TV-Serie entstanden ist. (Das verrate ich euch hier natürlich nicht.
Dennoch Frage ich mich, ob es keine Spielzeugreihe ausserhalb der USA gibt, die man hätte nehmen können. Wenn die Macher doch schon über LEGO berichtet haben, wäre doch eine Folge über Playmobil sehr naheliegen gewesen, nicht? Aber vermutlich ist die Spielzeugreihe in den USA zu wenig populär dafür. Oder wollten sich der deutsche Hersteller nicht in die Karten blicken lassen? Wir werden es wohl nie erfahren. Auch eine Spielzeugreihe aus dem asiatischen Raum wie zuvor Hello Kitty fehlte. Insgesamt war die 3 Staffel damit sehr US-lastig, was ich etwas schade fand.
Fazit zu Staffel 3 von The Toys That Made Us
Die Frage ist natürlich, wie es nun weiter geht. Gibt es noch genug richtig bekannte Spielzeugreihen, die für eine vierte und vielleicht fünfte Staffel reichen? Oder ergeht es der Doku-Serie wie den ganzen Spielzeug-Franchises, die mit immer unbedeutenderen Figuren langsam in der Versenkung verschwanden? Zu hoffen ist es nicht, denn auch wenn Staffel 3 für mich nicht ganz an die vorherigen anschliessen kann, ist die Doku-Serie noch immer sehr unterhaltsam.
Staffel 3 The Toys That Made Us ist ab sofort auf Netflix verfügbar.
Was läuft sonst noch so im November neu auf Netflix? Hier findest du die komplette Monatsübersicht.
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