Ab dem 24. Mai ist der Film Rim of the World auf Netflix zu sehen. Die Eigenproduktion wurde durch einen interessant aussehenden Trailer angekündigt. Sehen wir uns an, ob der Film dem guten Trailer gerecht werden konnte.
Spoilerwarnung: Obwohl ich keine konkreten Handlungen aus dem Film wiedergeben werde, gehe ich trotzdem auf einige erzähltechnische und gestalterische Punkte ein. Wenn ihr also komplett spoilerfrei bleiben wollt, lest dieses Review erst nachdem ihr euch den Film angesehen habt.
Potenzial der Geschichte bleibt ungenutzt
Alex ist ein introvertierter, schüchterner Junge. Seit er in jungem Alter den tragischen Verlust seines Vaters mitansehen musste, scheint er vor allem und jedem Angst zu haben. Deshalb entschliesst sich seine Mutter dazu, ihn in ein Sommercamp mit anderen Kindern seines Alters zu schicken: das «Rim of the World».
Auch unter all diesen Kindern fällt es Alex allerdings schwer, sich der Welt zu öffnen und Freunde zu finden. Als er sich dann während eines Ausflugs zusammen mit einigen anderen von der Gruppe entfernt, finden sich die vier ungleichen Kinder plötzlich in einer Schlacht zwischen Kampfflugzeugen und seltsamen, scheinbar ausserirdischen Luftschiffen wieder. Die Vier schliessen sich zusammen, um der Gefahr entgegen zu treten. Als Alex schliesslich auch noch den scheinbar einzigen Schlüssel erhält, der die ausserirdische Bedrohung zerschlagen kann, machen sich die vier Kinder auf den Weg quer durch Kalifornien.
Obwohl die Geschichte spannend klingt, ist sie leider sehr vorhersehbar konstruiert. Sie überzeugt nicht durch durchdachte Wendungen, im Gegenteil. Die meisten Geschehnisse sind, wie erwähnt, vorhersehbar und dadurch kommt die gewünschte Spannung nur selten auf. Im Grossen und Ganzen haben mich die Charaktere überzeugt, obwohl sie sehr klischeebehaftet dargestellt und gespielt sind und ihre Hintergrundgeschichten in einigen wenigen Sequenzen erklärt werden. Trotzdem habe ich besonders mit den vier Kindern mitgefiebert, die ihre jeweilige Rolle gut gespielt haben.
Aliens aus Plastik und Kinder in Markenkleidung
Die Visual Effects sind leider auch nicht das Wahre. Von einem solchen Film, der seine Geschichte hauptsächlich mittels solchen Effekten erzählt, hatte ich visuell mehr erwartet. Die Ausserirdischen sind ideenlos kreiert und wirken, als wären sie aus Plastik. Die Kreaturen haben mich stark an die ersten Filme der Resident-Evil-Reihe erinnert, und diese sind dann doch schon einige Jahre alt.
Was man an Zeit und Mühen an den Visual Effects gespart hat, scheint in die Produkteplazierung investiert worden zu sein. Dass Filme durch Unternehmen unterstützt werden, die ihre Produkte platzieren dürfen, ist heutzutage vollkommen gebräuchlich. Normalerweise störe ich mich nicht daran, in Rim of the World aber scheint eine ganze Szene ausschliesslich für das Product Placement gedreht worden zu sein. Während dieses in den meisten Filmen nicht negativ auffällt, ist es in diesem Film störend.
Überzeugen kann Rim of the World mit seinem Humor. Obwohl übertrieben klischeehaft, gefallen die meisten Charaktere mit Witz und Humor. Besonders die Betreuer des Feriencamps, allen voran der Schauspieler King Bach, sorgen für einige humorvolle Szenen. Zudem gibt es immer wieder kleine Verweise auf andere Filme, was mir sehr gefallen hat.
Ein Meisterwerk fühlt sich anders an
Mit Rim of the World ist Netflix wahrlich kein Meisterwerk gelungen. Nachdem mir der Trailer zum Film gut gefallen hat, habe ich mich auf eine spannende und visuell schöne Geschichte gefreut. Bekommen habe ich schliesslich eine mittelmässige Story ohne Tiefgang, die mit schlechten Visual Effects versehen worden ist. Durch den guten Humor und auch die schönen Landschaften und Settings bietet Rim of the World trotzdem einige Höhepunkte. Insgesamt erreicht der Streifen höchstens eine Mittelmässigkeit, empfehlen würde ich ihn daher nicht.
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