Neu ist bei Netflix die Horrorkomödie Slaughterhouse Rulez aus dem Jahr 2018 zu sehen. Dieser Film wurde gross angekündigt und soll in seiner Machart ein wenig an die Harry Potter-Filme erinnern. Davon ist aber, trotz des eigentlich talentierten Casts, wenig zu sehen. Vielmehr erzählt der Film die Geschichte einer Universität, an der urplötzlich mörderische Kreaturen umgehen. Kann Slaughterhouse Rulez überzeugen?
Spoilerwarnung: Dieser Artikel enthält leichte Spoiler zur Handlung des Films
Die Eliteuniversität Slaughterhouse
Der Junge Donald Wallace wird von seiner Mutter an einer Eliteuniversität angemeldet. Bereits der Name der Universität lässt Donald nicht gerade auf eine glorreiche Zeit dort hoffen. «Slaughterhouse» nennt sich die Akademie, an der ausschliesslich die Kinder reicher und einflussreicher Eltern aufgenommen werden. Nicht wenige von ihnen werden später zu berühmten Politikern oder reichen Unternehmern. Daher ist es für Donalds Mutter ein wahrer Segen, dass ihr Sohn in Slaughterhouse aufgenommen worden ist.
Kaum an der Universität angekommen, wird Donald aber bereits mit vielen Problemen konfrontiert. Als erstes soll er in eines der vier Häuser eingeteilt werden. Es sind dies Andromeda, Xenophon, Sparta und Olympus. In Andromeda landen Mädchen, die alle erst seit kurzer Zeit an Slaughterhouse aufgenommen werden. Olympus wird von den sportlichen Schülern bewohnt und in Xenophon landen die Genies. Daher wird Donald in Sparta aufgenommen, dem Haus, das sich aus den Aussenseitern und Losern zusammensetzt. Auch die Suche nach neuen Freunden fällt Donald nicht gerade leicht. Sein Mitbewohner Willoughby Blake, mit dem sich Donald ein Zimmer teilt, ist eher distanziert. Auch die anderen Schüler aus Sparta entsprechen nicht gerade Donalds Geschmack, weshalb er sich mit der beliebten Clemsie anzufreunden versucht. Dieses Unterfangen ist allerdings nicht leicht, denn Clemsie gehört zu den Eliteschülern und darf sich mit Sparta-Bewohnern eigentlich nicht abgeben. Und damit nicht genug. Als wäre der Alltag in Slaughterhouse nicht schon schwer genug für Donald, macht ihm der bösartige und fiese Schüler Clegg das Leben schwer.
Fledermäuse, Fracking und feindliche Monster
Geleitet wird die Universität von der Fledermaus, einem Professor, der seinem Beinamen durch das Tragen langer, schwarzer Umhänge alle Ehre macht. Er ist nicht wirklich am Schulalltag interessiert, sondern kümmert sich viel mehr um seinen eigenen Reichtum. Hierfür ist er mit einem Fracking-Unternehmen einen verheerenden Deal eingegangen. Das Unternehmen führt seit einiger Zeit Bohrungen im Wald von Slaughterhouse durch, um die dort unterirdisch gelagerten Gase oder auch Erdöl zu gewinnen. Nur gerade eine kleine Gruppe von Umweltaktivisten, die sich in den Wäldern ihre Unterkunft eingerichtet haben, kämpft gegen diese Zerstörung der Natur an. Aus gutem Grund, denn eine nächtliche Bohrung legt ein unterirdisches Tunnelsystem frei.
Dort treffen die Fracking-Arbeiter aber keineswegs auf Erdöl, sondern vielmehr auf Horror-Kreaturen, die bald Jagd auf alles machen, was sich bewegt. Somit sind nun auch die Schüler von Slaughterhouse in Gefahr. Donald und seine neuen Freunde versuchen, dem Horror zu entkommen. Unterstützt werden sie hierbei vom wohl einzigen Lehrer der Universität, der sich tatsächlich um das Wohlergehen seiner Schüler kümmert: Professor Houseman. Können die Schüler den mörderischen Kreaturen entkommen?
Verschwendetes Potenzial macht Slaughterhouse Rulez zunichte
Wie erwähnt brüstet sich der Film Slaughterhouse Rulez damit, grosse Ähnlichkeiten zu den Harry Potter-Filmen zu haben. Tatsächlich deuten einige Faktoren darauf hin. Zum einen gibt es an der Universität vier Häuser und auch die Lehrer erinnern dank Outfit und Charakter an die Lehrer aus der Zaubererschule Hogwarts, die uns aus den Abenteuern von Harry Potter bekannt ist. Zum anderen wurde mit dem Antagonisten Clegg klar auf den Harry Potter-Bösewicht Draco Malfoy angespielt. Dies ist aber schon alles, meiner Meinung nach kann sich Slaughterhouse Rulez in keiner Weise mit einem erfolgreichen Franchise wie Harry Potter messen. Schlimmer noch, die Horrorkomödie ist weder unterhaltsam noch anderweitig spannend. Die Geschichte wirkt plump und nicht durchdacht und die verschiedenen Charaktere sind nach anfänglichen, neugierig machenden Szenen, dann doch sehr farblos und uninteressant.
Hier verschwendet Slaughterhouse Rulez leider ein grosses Potenzial. Mit Simon Pegg und Nick Frost spielen zwei Schauspieler mit, die im Normalfall die Leinwand zum Leuchten bringen. Die beiden waren bereits oft gemeinsam in Filmen zu sehen, so zum Beispiel in Shaun of the Dead oder Hot Fuzz. An diese erfolgreichen und unterhaltsamen Streifen kann Slaughterhouse Rulez allerdings nicht anknüpfen. Auch der restliche Cast überzeugt nicht in der Art des Schauspiels. Nur gerade Asa Butterfield in der Rolle von Donalds Zimmergenossen Willoughby Blake kann einigermassen punkten. Donald selbst wird vom britischen Schauspieler Finn Cole gespielt, seine Performance ist relativ schwach. Eine kleine Nebenrolle übernimmt des Weiteren Margot Robbie. Ihre Rolle hätte man aber durchaus weglassen können, da sie eher nervt und den, sonst schon schwachen, Erzählfluss behindert. Hinzu kommen die langweiligen Designs der Monster, die Jagd auf die Schüler machen. Weder deren Animation, noch Hintergrundgeschichte sind überzeugend.
Definitiv keine Empfehlung
Insgesamt hat mich Slaughterhouse Rulez überhaupt nicht überzeugt. Die Story, und vor allem der Cast, hat mich anfänglich auf eine gute Unterhaltung hoffen lassen. Diese Hoffnungen wurden aber durch die farblosen Protagonisten, die überspielten Charaktere und auch die sinnlose Geschichte zunichte gemacht. Somit empfehle ich diese Horror-Komödie nicht weiter. Auch Fans des Duos Simon Pegg und Nick Frost kommen bei Slaughterhouse Rulez nicht auf ihre Kosten. In diesen 103 Minuten hätte ich mir bei Netflix definitiv bessere Filme ansehen können.
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