In The Alienist jagen Daniel Brühl, Luke Evans und Dakota Fanning im New York des 19. Jahrhunderts gefährliche Verbrecher. Netflix und TNT präsentieren uns zwei Staffeln der erfolgreichen Kriminalserie. Die erste Staffel basiert auf dem Roman Die Einkreisung von Caleb Carr. Für die zweite Staffel bedienten sich die Produzenten der literarischen Fortsetzung Engel der Finsternis als Vorlage.
Spoilerwarnung: Dieser Artikel enthält leichte Spoiler zur ersten und zweiten Staffel von The Alienist.
Im 19. Jahrhundert dachten die Menschen, dass sich geistig Kranke von ihren Seelen entfremdet hätten. Die Behandlung solcher Personen wurde von sogenannten «Seelenärzten» durchgeführt. Ein solcher Seelenarzt ist Dr. Laszlo Kreizler. Er leitet ein Institut für Waisen und geistig erkranke Kinder und ist ein Gelehrter der Psychologie. Diese Lehre war im 19. Jahrhundert noch nicht als wissenschaftlich basiert angesehen und so erntet er von Seiten der Polizei und der allgemeinen Öffentlichkeit viel Kritik für seine Praktiken.
The Alienist Staffel 1 – Die Einkreisung
Eines Nachts wird im New York des 19. Jahrhunderts die Leiche eines Jungen gefunden. Allem Anschein nach hatte sich das Opfer als Mädchen verkleidet. Der tote Körper wird am Hafen entdeckt und wurde in einem grausamen Zustand dort deponiert. Erst tappt die Polizei bei ihren Ermittlungen im Dunkeln, weshalb Dr. Kreizler und zusätzlich der Zeitungs-Illustrator John Moore einbezogen werden. Auch Sara Howard, die erste Polizistin des New Yorker Police Department, und die Kriminalbeamten Marcus und Lucius Isaacson, beteiligen sich an Kreizlers Arbeit.
Der Seelenarzt entwirft im Zuge seiner Nachforschungen ein psychologisches Profil vom Täter. Mit dessen Hilfe findet sich bald ein erster Verdächtiger, der aus einer wohlhabenden und einflussreichen Familie stammt. Als die Mordserie aber weitergeht, beginnt dieser anfängliche Verdacht zu wanken. Zudem stellen sich Kreizler, Moore und Howard der Polizei-Chief Byrnes und sein Gehilfe Captain Connor in den Weg. Sie missachten die Nachforschungen der drei Detektive zutiefst und machen dem Team das Leben schwer. Besonders Captain Connor schreckt nicht davor zurück, bei diesem Widerstand gegen Kreizler Gewalt anzuwenden.
Die weiteren Ermittlungen führen Kreizler in das St. Elizabeth Hospital in Washington. Er kommt einem Mann auf die Spur, der gemäss Aussage seiner Bruders ein Kriegstrauma erlitten hat. So sehen sich die Detektive bald einem völlig neuen Bild des Täters gegenüber. Geht es diesem bei den Morden um die Bewältigung seiner eigenen Probleme aus der Vergangenheit? Zudem führt die Spur in die vergangene, indianische Kultur und die damals durchgeführten Rituale stellen plötzlich ebenfalls einen Teil des Rätsels dar.
Währenddessen beginnen sich im Team der Detektive Kreizler, Moore und Howard romantische Gefühle zu entwickeln. Sowohl der gutaussehende John Moore, wie auch der charismatische Laszlo Kreizler, beginnen sich für die mutige Sara zu interessieren. Doch diese Gefühle sind nicht das Einzige, was sie von ihren Ermittlungen abhält. Allem Anschein nach wurde ein Auftragsmörder auf sie alle angesetzt. Wer hat diesen Mann, der nur unter dem Namen «Der Schwede» bekannt ist, geschickt und welches dunkle Geheimnis soll somit im Verborgenen gehalten werden?
The Alienist Staffel 2 – Engel der Finsternis
Der Alltag in New York wird von einem grauenhaften Ereignis überschattet. Die Leiche eines Neugeborenen wird zwischen den ausgestellten Puppen in einem Kaufhaus gefunden. Schnell wird die Mutter des Kindes für den Todesfall verantwortlich gemacht und sie wird verhaftet. Für die Stadtverwaltung ist klar, dass sie als erste Person auf dem neu entwickelten, elektrischen Stuhl landen soll. Kurz vor der Hinrichtung, besucht der Seelenarzt Dr. Laszlo Kreizler die zum Tode verurteilte Mutter im Gefängnis.
Die dramatischen Geschehnisse nehmen kein Ende, als die Tochter des spanischen Konsuls entführt wird. Die Familie, ganz besonders die Mutter, ist in grosser Sorge um das Kleinkind und so wenden sie sich an Sara Howard. Diese führt mittlerweile eine eigene Detektei, in der sie ausschliesslich Frauen beschäftigt und bereits viele Aufträge erhält. Sara beginnt mit den Nachforschungen und zieht hierfür den Psychologen Dr. Laszlo Kreizler und John Moore, der mittlerweile als Reporter arbeitet und verlobt ist, hinzu.
Bald machen die Drei eine besorgniserregende Entdeckung: diese Kindesentführung ist kein Einzelfall und könnte mit dem Mord am erstgenannten Kind zusammenhängen. Aus einem Geburtshaus der Stadt verschwinden immer wieder Neugeborene. Den Müttern wird als Grund eine Totgeburt genannt, doch der führende Arzt scheint etwas zu verheimlichen. Sara wird von der Krankenschwester Libby kontaktiert, die in diesem Krankenhaus arbeitet und möglicherweise bei den Nachforschungen helfen kann. Zu allem Übel macht ein einflussreicher Gangster dem Team rund um Dr. Kreizler das Leben schwer. Der Kriminelle Goo Goo Knox scheint ebenfalls etwas mit den Kindesentführungen und -tötungen zu tun zu haben.
Die Serie profitiert von ihrem tollen Cast
Die erste Staffel von The Alienist startet sogleich mit einer nervenaufreibenden Szene, als man die Leiche des Jungen findet. Ähnlich dramatisch setzt sich die Serie dann fort und bleibt somit stets spannend und abwechslungsreich. Ein Highlight ist, neben der spannenden Krimigeschichte, natürlich der Cast. Der Deutsche Daniel Brühl stellt den Seelenarzt Dr. Laszlo Kreizler dar und ist wahrlich perfekt für diese Rolle geeignet. Mit seiner vornehmen und doch direkten Art ist die Figur des Psychologen unglaublich symphytisch.
Luke Evans spielt den Illustrator und späteren Reporter John Moore. Moore ist ein gutaussehender und doch leicht draufgängerischer Gentleman und bildet zusammen mit Laszlo Kreizler ein gutes Team. Das wahre Highlight innerhalb des Casts war für mich aber Dakota Fanning als Sara Howard. Nicht nur hübsch, sondern auch intelligent und in der zweiten Staffel von The Alienist gar noch präsenter, spielt Fanning ihre Rolle sehr gut.
Ein Augenschmaus für alle Krimi-Fans
Die Kulisse des New York im 19. Jahrhunderts ist ein wahrer Augenschmaus und passt perfekt zu dieser düsteren Kriminalgeschichte. Kostüme und Requisiten wurden perfekt gewählt und der Zuschauer wird sofort in die Vergangenheit entführt, was als zusätzlicher positiver Faktor gewertet werden kann. Die Storylines der beiden Staffeln unterscheiden sich, aber sind beide sehr spannend. Die erste Staffel von The Alienist beleuchtet besonders die Suche nach einem Mörder.
In der Fortsetzung jedoch erfährt der Zuschauer relativ schnell, wer der Übeltäter ist. Diese Änderung tut dem Unterhaltungswert aber gut. Letzten Endes steht natürlich auch der geschichtliche und kulturelle Hintergrund des 19. Jahrhunderts im Zentrum der Handlung. Vor allem in der zweiten Staffel werden wichtige Themen wie das Frauenrecht und die Krise mit Spanien angesprochen. Somit rücken politische und wirtschaftliche Bereiche vermehrt in den Vordergrund, machen die Geschichte aber nicht unnötig kompliziert oder langfädig.
Insgesamt kann ich wahrlich nur positive Dinge über The Alienist sagen. Die Serie gehört derzeit zu meinen klaren Favoriten auf Netflix und ich lege sie jedem Fan von spannenden Kriminalserien ans Herz.
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